PAR Scheinwerfer: Woher kommt der Name PAR 64 oder PAR 36?
von Herbert Bernstädt,
PAR steht für Parabolic Aluminized Reflector oder zu Deutsch: Parabolische Reflektor Lampe. Dazu sind die Begriffe PAR Blazer oder auch Pressglaslampen üblich.
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Was hat die Bezeichnung PAR 36 mit einer Größenangabe zu tun? Der Hintergrund dazu ist fast trivial, denn um einen PAR-Scheinwerfer als einfaches „Ofenrohr“ herzustellen, benötigt man einen Blechstreifen, der zu einem Zylinder zusammengerollt wird. Abgesehen von der Länge des Rohres, benötigt man eine Strecke für die Ummantelung des Leuchtmittels.
So folgt die Umfangsberechnung U = Pi x D
mit U = Umfang in mm,
Pi der Konstanten 3,14 und
D dem Durchmesser in mm
und legt damit die Kennzahl fest.
PAR 64: Leuchtmitteldurchmesser = 203 mm x 3,14 = 64 cm aufgerundet
PAR 56: Leuchtmitteldurchmesser = 178 mm x 3,14 = 56 cm aufgerundet
PAR 46: Leuchtmitteldurchmesser = 146 mm x 3,14 = 46 cm aufgerundet
PAR 36: Leuchtmitteldurchmesser = 114 mm x 3,14 = 36 cm aufgerundet
Wem diese Darstellung der Größe zu technisch ist, der kann sich auch einfach die Herleitung wie in der Tontechnik bilden, dort werden die Lautsprecher als 15″-, 18″-Bässe oder 2″-Horn bezeichnet, welche den Durchmesser der Chassis wiedergibt. So wären es beim Licht ein 8″-, 7″-, 6″- und 5″-Scheinwerfer, entsprechend dem Durchmesser des Leuchtmittels.
Na, da kann man mit einem 15″er vom Ton nicht mithalten, also multiplizieren wir das Ganze einfach mit 8 und vergisst zu sagen, dass man nur die Kennzahl zu 1/8 Zoll angibt – und siehe da, jetzt haben wir im Licht „größere“ Zahlen als beim Ton und sprechen von PAR 64, 56, 46 und 36.
Der PAR-Scheinwerfer ist das Urgestein von Scheinwerfer im Rock’n’Roll. Das Leuchtmittel beinhaltet bereits alle optischen Komponenten für den einfachen Scheinwerferaufbau. Für den schnellen Leuchtmittelwechsel wird das einfache Sockelsystem Gx16d eingesetzt. Die weite Verbreitung liegt auch am niedrigen Anschaffungspreis des einfachen Scheinwerfers und an dem hohen Wirkungsgrad des Leuchtmittels. Mit vier Klassen von Abstrahlwinkeln des Leuchtmittels bietet der PAR-Scheinwerfer ein äußerst helles und hartes Licht. Er lässt sich sehr gut einsetzen, um als Flood eine Bühne schnell mit Licht zu füllen, und als Narrow Spot findet er gerne als Beamshow-Element seine Anwendung. Die Narrow Spots werden gerne als Gegen-, Seiten- oder Führungslichter für die Musiker auf der Bühne eingesetzt, oder als „Lichtfinger“ für Räumlichkeit.
Beamshow
Neben den bekannten klassischen Ausleuchtungsaufgaben, die ein Scheinwerfer bewältigen muss, damit man den Künstler auf der Bühne, die Requisiten und die Bühnenaufbauten sieht, hat sich gerade im Konzertbereich eine Lichtgestaltung entwickelt, die mit den sonst nicht zu sehenden Lichtstrecken arbeitet. Der Lichtstrahl (Beam) selber erscheint dann als sichtbares „Gebilde“ und erlaubt somit Farbe und weitere Ebenen in den Raum zu zeichnen. Man spricht dann anstatt von der Ausleuchtung von einer Beamshow. So können auch Scheinwerfer, die z.B. für eine Ausleuchtung ungeeignet sind, da das Lichtfeld zu inhomogen ist, dennoch sehr gut für eine Beamshow eingesetzt werden, wo es mehr auf die Lichtdichte ankommt. So wird es nicht verwundern, dass Designer zur Ausleuchtung der Szene andere Scheinwerfer spezifizieren als für den Part der Beamshow. Damit aber nun das Licht für die Beamshow auch als Lichtstrahl m Raum sichtbar wird, muss das Licht irgendwo auftreffen, damit es zum Betrachter hin reflektiert werden kann. In einem Theater setzt man z.B. Gaze ein, die im Raum hängt, um dann den Lichtstrahl darauf entlangzuwerfen. Dabei hat man immerhin eine zweidimensionale Möglichkeit geschaffen, das Licht zu reflektieren. Für eine dreidimensionale Stoffverteilung, die Licht reflektieren kann und dennoch hindurchblicken lässt, wären Staub oder Nebel der geeignete Stoff. In der kleinen Kneipe von nebenan sind Raucher diejenigen, die genügend Schwebestoffe verursachen. Auf der Bühne muss man oft mit Nebelmaschinen nachhelfen. Da aber Nebel die Sicht in die Tiefe stark einschränkt wird Dunst (Haze) benötigt. So wird oft praktischerweise vor bzw. nach der Nebelmaschine ein Ventilator zur starken Zerstreuung der Nebeltröpfchen im Raum eingesetzt, um den Dunst zu erzeugen. Nun können sich die Lichtstrahlen an den Tröpfchen zum Betrachter hin reflektieren und der „Beam“ wird dank des „Hazers“ sichtbar.
Aufgrund des Leuchtmittel-Filaments, das oftmals in biplaner Ausführung vorliegt, ist das Lichtbild sehr inhomogen und die bestrahlte Lichtfläche wird sehr fleckig beleuchtet. Aus diesem Grund werden PAR-Scheinwerfer für Flächenausleuchtungen im Theater oder wo hohe Ansprüche auf eine gleichmäßige Ausleuchtung gestellt werden nicht angewendet. Werden stark streuende, also breit abstrahlende Typen eingesetzt, dann minimiert sich der Effekt, jedoch ist durch die Frontglasformung als Frost oder mit Reihenanordnung aufgepresster Linsen der Lichtwurf immer ovaler. Grundsätzlich kann der ovale Lichtwurf gut verwendet werden, um beim schrägen Auftreffen eines Lichtkreises die Verzerrung zu einem Oval zu kompensieren. Dazu muss man aber das Leuchtmittel im Scheinwerfer ausrichten können. Bei üblichen PAR-Scheinwerfern hat man dafür auf der Rückseite auch eine große Öffnung, in die man hineingreifen kann, um das Leuchtmittel auszurichten. Jedoch betreten wir nun einen kritischen Bereich aus Sicht der Sicherheit. Denn bei Anwendung aller bestehenden Regeln und Normen wird man es schwer haben, einen normgerechten PAR-Scheinwerfer zu finden.
PAR und die Regeln der Technik
Unser aller Problem ist, dass DIN-Normen sehr teuer sind und das Kopieren derselben verboten ist. Aus diesem Grunde verbreitet sich das Wissen über DIN-Regeln meist mündlich mit einem gewissen Anteil eines stillen Post-Effekts. Da wird mal ein Gitter gefordert und da mal nicht. Die einen schrauben eine einfache Leitung aus dem Baumarkt an ihren PAR und der Kollege meint aber, dass es mindestens H05RN-F sein muss, während der dritte hineinruft Nö – Silikonleitung. Zum Glück gibt es aber noch die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, die einige Regeln in ihrem Werk „Scheinwerfer SP 25.1/7 Ausgabe 2005“ zusammengefasst hat. Und im Gegensatz zur DIN ist diese Schrift in der Regel kostenlos erhältlich und für jeden nachzulesen, dafür sind die gleichen Schutzziele geändert wiedergegeben und weisen einige Stilblüten auf, wie z.B. „Als persönliche Schutzausrüstung bei Einleuchtvorgängen wird empfohlen, Lichtschutzbrillen zu benutzen.“ Also Herr Lightdesigner: Sonnenbrille auf beim Einleuchten! Weiterhin ist ein Themenschwerpunkt der SP 25.1/7 die Gefährdung durch UV-Strahlung bei Tageslichtscheinwerfern, der besonders herausgearbeitet wurde, nach dem bekannten Ereignis, als sich bei einem Interview die Prominenten einen unfreiwilligen Sonnenbrand holten.
Aus den vorangegangenen kann man erkennen, dass sich bei einem PAR-Scheinwerfer die Forderungen nach Sicherheit dem Prinzip der Bedienbarkeit und vor allem der Temperaturentwicklung im Inneren gegensätzlich verhalten. Dichten wir das Gehäuse wegen des Splitterschutzes ab, wird es zu warm. Sorgen wir für genügend Lüftung, ist bei Betrieb mit Glaskolben der rückwärtige Splitterschutz nicht gegeben. So hatte in der letzten Zeit die Berufsgenossenschaft keinem neuen PAR-Scheinwerfer seine Zertifizierung zuteilwerden lassen. Nebenbei bemerkt wird die Berufsgenossenschaft auch in Zukunft keine Zertifikate mehr ausstellen, da sie im Zuge des Wandels ihre Prüfstellen schließen wird. Es werden zurzeit nur noch bestehende Aufträge durchgeführt. So muss dann demnächst eine Zertifizierung z.B. durch den TÜV erfolgen, wenn es gewünscht ist. Für uns Anwender bedeutet dies, dass man bei von TÜV oder von anderen Instituten geprüften Produkten genauer hinsehen muss, was geprüft wurde. Denn wenn man einem Prüfinstitut sagt, dass nach VDE 100 geprüft werden soll, dann bestätigt das Institut das Einhalten der elektrischen Gegebenheiten, aber z.B. der Splitterschutz, der in einer anderen DIN definiert ist, kann völlig unzureichend sein, da das Institut hierzu nicht geprüft hat. So ist der Betreiber noch mehr in der Pflicht, zu wissen welche Vorschriften denn für sein verwendetes Produkt wichtig sind, um sie dann in der CE oder dem Prüfzertifikat wiederzufinden.
Varianten von PAR
Rein mechanisch ist es nicht unerheblich aus welcher Blech- oder Aluminiumqualität und Wandstärke ein PAR gefertigt wird. Dabei ist es natürlich ein Unterschied ob der PAR in einer Disco hängend nie bewegt wird oder ständig auf einer Tour oder im Verleih rabiat „herumfliegt“ und dementsprechend verbeult. Neben den bereits gesagten Merkmalen, ist bei einem PAR auch die innere Lackierung ein Entscheidungskriterium für den einen oder anderen Typ. So ist nicht nur der innen schwarz gefärbte Tubus für das Lichtbild von Bedeutung, selbst eine von innen schwarz gefärbte hintere Kappe hat erheblichen Einfluss auf die Temperatur an Leuchtmittel-Sockel bzw. -Fassung. So gibt es Kunststofffassungen, die auf maximal 210° zugelassen sind. Diese Temperatur kann mit einer Rückkappe aus ALU-Natur in der Innenseite schnell überschritten werden. Deshalb wird oftmals der Einsatz von einer schwarz gefärbten Innenseite der hinteren Kappe vom Fassungshersteller gefordert.
In einem gut konstruierten PAR-Scheinwerfer sollte also die maximale Innentemperatur um die 165 bis 185° liegen. Jedoch ist es auch möglich Fassungen aus Keramik einzusetzen, die noch höhere Temperaturen vertragen können, ebenfalls wie das Einsetzen von Lüsterklemmen aus Keramik. Details wie durchschwenkbare Bügel oder die Halterungen für die Torblenden bzw. Farbfolienhalter runden dann das gesamte Erscheinungsbild des Scheinwerfers ab. Weitere Varianten sind natürlich die Short Nose oder Long Typen, deren Tubus zur Lichtabschattung länger bzw. für breit abstrahlende Leuchtmittel kürzer ist. Oft werden die Shorties auch gerne genommen, da sie handlicher sind oder mit zweitem Bügel ideal für den Bodeneinsatz ohne zusätzliches Bodenstativ eingesetzt werden können. Auch kennt jeder das Problem beim Einsatz von einem Farbwechsler vor dem PAR, dass dieser sich durch das vordere Gewicht nach unten neigt. Die Bügelarretierung ist oft für solch eine Belastung nicht ausgelegt. Dafür gibt es auch einen Typ, der mit einer verstellbaren Unterstützung sicher das Mehrgewicht halten kann.
Raylight
Der nächste Entwicklungsschritt des PARs war das Lösen von der Pressglaskolbenlampe. Zum einen ist das Leuchtmittel mit dem vielen Glas sehr schwer, das Lichtbild ist sehr inhomogen und zuletzt durch seine Komplexität sehr teuer. So lag es nahe, den Reflektor immer beizubehalten und nur noch das Innere Leuchtmittel selbst auszutauschen. So entstand ein Reflektor mit einem GY 9,5 Sockel für im Theater übliche Leuchtmittel wie z.B. T25, M40, CP81, CP82 oder M38, die einen Lichtschwerpunkt in der Höhe von 46,5 mm aufweisen. Natürlich ist dann auch ein Reflektor notwendig für Leuchtmittel mit den Lichtschwerpunkt von 36,5 mm. Damit stehen sehr preiswerte und kompakte Leuchtmittel zur Verfügung, was sich auch im Volumen der Lagerhaltung bemerkbar macht.
Nebenbei ist die Leistung nur bis zu 500 Watt, wodurch man doppelt so viele PARs auf den Kreis anschließen könnte oder aber viel Energie und Verlustwärme einspart. Dass die Leistung nur die Hälfte der üblichen PAR 64 betrug, machte der Raylight durch seine Strahlbündelung wett. Er hat einen markanten eng abstrahlenden Beam, ideal für Beamshows. Auch dass das Aufleuchten und Abglimmen mit diesem Leuchtmittel, das nicht ganz so träge ist, schneller vonstattengeht, ist für den Chaser einer Beamshow ideal.
S4 PAR bzw. Source Four PAR
Ein Source Four PAR ist die konsequente Weiterentwicklung eines PAR-Scheinwerfers, um all seine Schwächen auszumerzen. Für die mechanische Stabilität sorgt nun ein Aludruckgussgehäuse. Von der optischen Grundkonstruktion holt er sich Anleihen vom Raylight PAR. Wobei hierbei das Besondere ist, dass das Leuchtmittel nun speziell für den Scheinwerfertyp entwickelt wurde. Das Filament des Leuchtmittels ist rotationssymmetrisch wie eine Tonne aufgebaut. Zusammen mit dem Reflektor, dessen Facetten auf die Segmente des Filaments ausgerichtet wurden, ist nun mit diesem PAR auch eine gleichmäßige Ausleuchtung einer Fläche möglich bzw. das Lichtbild ist weitestgehend homogen, womit ein Einsatz in einem Theater zur Flächenausleuchtung möglich erscheint.
Genutzt wird er aber mehr von Verleihern und Messebauern zum sauberen Ausleuchten von Flächen, da im Theater der Linsenscheinwerfer mit seiner stufenlosen Verstellung des Leuchtmittels doch mehr Möglichkeiten bietet. Statt nun das Leuchtmittel wie beim PAR auszutauschen, um die verschiedenen Abstrahlwinkel zu verwirklichen, wird beim S4-PAR einfach nur eine Frontlinse ausgetauscht.
An dieser Stelle sei erlaubt, Details hervorzuheben, die beim praktischen Arbeiten immer wieder auffallen. Einmal sei gesagt, dass der Einfluss, ob die Linse mit der Wölbung nach innen oder außen gekehrt ist, im optischen Sinn keine großen Unterschiede macht. Dennoch sollte man die Wölbung bei S4-PAR nach innen legen, da dann das Entnehmen der Linse, das Hineingleiten in die Hand nach Betätigen der Festhaltenippel, leichter vonstattengeht. Hierbei zeigt sich auch ein Unterschied zu preislich günstigeren Nachbauten, wo die Arretierungslasche der Linse bei der Kopie über den Linsenrand springen kann, da das Federblech nicht wie beim ETC durchgängig nach unten geführt wird. Bei Betätigung drückt man dann auf den Glaswulst und die Linse kommt nicht frei. Das Herauslösen vor dem Glaswulst ist dann sehr umständlich.
Das Ausrichten der oval abstrahlenden Linsen ist mit der rotierbaren Linsenhalterung von außen zu bewerkstelligen. Damit greift man nicht mehr in den Scheinwerfer hinein. Der Splitterschutz ist gegeben und das Leuchtmittel ist mit seinen 750 Watt noch dynamischer und energiesparender als beim 1-kW-Pressglasleuchtmittel. Somit weist der Source Four PAR alle Funktionen des althergebrachten PARs auf und übertrifft sie in Lichtbild, Robustheit, Sicherheit, einfacher Handhabung, Langlebigkeit und niedrigen Unterhaltskosten. Zubehör wie Topheads, die ihn zur Long-Version machen oder Eggcrate (Rasterblende) sind reichlich vorhanden.
S4 PAR bzw. Source Four mit Entladungslampe
Der S4 PAR wird auch mit anderen Leuchtmittelgattungen wie CDM oder MSR oder HSD angeboten. Gerade bei Messeeinsätzen, wo ein Scheinwerfer nicht gedimmt werden muss, sind die Vorteile der geringeren Strombelastung und der damit kleineren Infrastruktur bzw. Kosteneinsparung enorm. Dabei kommen die Vorteile der Entladungslampen wie hohe Farbtemperatur durchaus zur Geltung, um die Produkte hervorzuheben und strahlen zu lassen. An dieser Stelle knüpfen wir noch mal an das oben Gesagte an. Dort hatten wir unter Typenschild erwähnt, dass je nach Leuchtmittel unterschiedlich hohe UV-Emissionen erfolgen.
Einen ähnlichen Effekt hat natürlich auch die Frontlinse eines S4 PAR. Hier sollte man die Bedienungsanleitung ernst nehmen, wenn dort steht, dass nur Originallinsen eingesetzt oder ersetzt werden dürfen. Das hat weniger mit Gewinnmaximierung zu tun, als dass diese Originallinsen von Schott ebenfalls UV filtern. Man kann dort auch eine billigere Linse einer Chinakopie einsetzen, jedoch haben Messungen der UV-Strahlung ergeben, dass dann die Verweildauer unter diesem Scheinwerfer drastisch minimiert werden muss. Landläufig: er haut dann zu viel UV raus. Man kann es dem Glas bzw. der Linse nicht ansehen, ob sie UV stärker oder weniger stark hindurchlassen, denn dafür sind Beimischungen im Glas zuständig, die man nicht mit dem Auge nicht erkennen kann. Mit Zunehmen der Strahler mit Entladungslampe muss man sich auch mehr mit der UV-Thematik befassen. Seriöse Hersteller können auf Anfrage die Verweildauer unter einem UV emittierenden Scheinwerfer angeben, und diese sind nicht nur für Entladungslampen, sondern auch 12 V MR16-Halogenstrahlern.
S4 PAR bzw. Source Four PAR und Schutzgitter
Man findet bei den preisgünstigen PARs wie auch den ETC-Nachbauten immer wieder, dass Schutzgitter und Farbfolienhalter zusammen als Einheit gefertigt werden. Abgesehen davon, dass man dieses Schutzgitter, das gleich Farbfolienhalter ist, auch mal schnell verlegen kann und damit die Schutzeinrichtung nicht mehr am Scheinwerfer ist und er genau genommen dann nicht mehr betrieben werden darf, sind noch zwei unschöne Effekt durch diese Einsparung die Folge. Einmal wundern sich einige Anwender, dass, obwohl eine helle HT- oder B1 zertifizierte Farbfolie verwendet wird, diese Folie nach kurzer Zeit am Gitter festklebt. Dies müsste aber leicht nachvollziehbar sein, wenn man die Fläche betrachtet, die das Gitter bei dem Kombifoliengitterhalter bildet.
Ein großer Teil des Lichtes und der Wärmestrahlung fällt auf das Gitter, das eine recht großzügige Breite aufweist, und zudem es auch noch Schwarz ist und folglich Wärme besser aufnimmt, so dass dort deutlich Temperaturen über 230° gemessen werden können, insbesondere wenn der Scheinwerfer senkrecht nach oben strahlt, um z.B. eine Rückwand einzufärben. Selbst Polycarbonat vermag dieser Erwärmung nichts entgegenzusetzen, zumal die Folie auch kühlende Luft benötigt, die frei an der Oberfläche vorbeiziehen kann. Liegt die Folie aber an einem Gitterblech an, so findet an den Auflageflächen keine Luftzirkulation mehr statt und die Folie erhitzt sich noch mehr.
Der andere Effekt ist, dass die große Gitterfläche nicht nur immens viel Wärme aufnimmt, sondern auch Schatten wirft. Die folgenden Bilder bedürfen, glauben wir, keines Kommentars. Natürlich reicht eine solche Lichtverteilung für jede Diskothek aus, da es dort nur um das Flackern an sich geht, ordentliche Flächen auszuleuchten ist mit diesem Schutzgitter bei kritischer Betrachtung jedoch nicht möglich.
Weitere Bauformen von PAR-Scheinwerfern
Dort wo erheblich mehr Licht benötigt wird ist oftmals für Filmaufnahmen oder TV-Außenproduktionen. Für die dortige Anwendung wurden PAR-Scheinwerfer mit Entladungslampe entwickelt, die nur noch wenig mit dem PAR 64 gemeinsam haben. Dort wird oftmals eine einseitig gesockelte Entladungslampe eingesetzt. Um z.B. verschiedene Wattagen mit einem Scheinwerfer bewältigen zu können kann z.B. eine mechanische Verstellung des Lichtschwerpunkts des Leuchtmittels zum Reflektor erfolgen. Die Gehäuse sind dann aus Edelstahl für einen rostfreien Außeneinsatz und sogar das Vorschaltgerät kann in IP 23 ausgeführt sein. Solch ein modernes Vorschaltgerät erlaubt neben der obligatorischen Flickerfreiheit auch ein Dimmen bis zu 30 % Leistung. Das ist dann in der Kamera immerhin 50 % weniger Licht.
Und wenn der Scheinwerfer zwei Leistungsstufen erlaubt, kann das Vorschaltgerät das auch. Eine Fernsteuerbarkeit über DMX erlaubt zudem eine schnelle Änderung der Szene bei Einsatz von mehreren Scheinwerfern gleichzeitig. Wird dann noch drahtlose DMX-Übertragung angewendet, reduziert sich auch der Kabelaufwand, gerade bei großen Produktionen in Innenstätten bei Straßensperrungen und den daraus bedingten kleinen Zeitfenstern muss naturgemäß alles sehr schnell.
Konnte der eben genannte Tageslicht PAR noch im Regen stehen, so gibt es auch Versionen, die ins Wasser gehen können. Bei einer Anwendung im Wasser mit IP68 und einer Wassertiefe z.B. von 2 m gilt aber noch zu beachten, dass dann keine 230-V-Netzspannung mehr benutzt werden darf, sondern eine Schutzkleinspannung. So ist dann auch ein anderes Leuchtmittel in diesem PAR einzusetzen. Bei Einsatz in Schwimmbädern oder bei Kreuzfahrtschiffen ist auch darauf zu achten, dass Salzwasser wie auch Chlor sehr aggressiv zu Metallen ist. Bei Einsätzen in solchen Umgebungen ist Edelstahl oder gut geschütztes Aluminium zu bevorzugen. Aber Achtung bei den Schrauben, dass diese keine Spannungsreihe bilden, weil sie aus einem anderen Material bestehen. Falls doch, müssten sie wenigstens mit einem Dichtring die Umwelteinflüsse vom festzuhaltenden Bereich fernhalten.
Symbole
Die DIN 15560-1 definiert nun diese Gruppe von Scheinwerfern, die hauptsächlich über rotationssymmetrische asphärische Hohlspiegel vorzugsweise mit oder ohne Gegenspiegel arbeiten. Während die Din 15560 Teil 6 diesen Scheinwerfertyp nicht als Symbol aufführt, was die Studiolastigkeit dieser DIN erkennen lässt, hat sich dennoch folgendes Symbol herausgebildet.