Als erstes Leuchtmittel wurde die Kohlefadenlampe entwickelt. Später kam die Wolframfadenlampe hinzu. Weitere Verbesserungen wurden durch den Einsatz von Gasgemischen erreicht. Daraus resultierte u.a. die Wolframfadenlampe mit Halogen.
Der Halogenzusatz
Der Unterschied zur normalen Wolframfadenlampe liegt in der Zumischung von Halogenen wie Jod oder Brom. Der Halogenzusatz verhindert bei einer Glastemperatur von mehr als 250°C den Niederschlag von Wolfram auf dem Glaskolben. Denn das Jod reagiert mit den vom Glühdraht verdampften Wolframatomen, geht eine Verbindung ein und verhindert somit den Niederschlag an der Glaswand. Bei hohen Temperaturen zerfällt die Verbindung durch Pyrolyse wieder in ihre Elemente – Wolframatome setzen sich dann bei Kondensation an den kältesten Stellen der Wendel wieder ab. Aufgrund der nicht vorhandenen Kolbenschwärzung kann der Glaskolben einer Halogenlampe sehr kompakt gefertigt werden. Das kleine Volumen ermöglicht einen höheren Betriebsdruck, der wiederum die Abdampfrate des Glühdrahtes vermindert. Daraus ergibt sich der lebensverlängernde Effekt bei Halogenlampen. Jedoch wird der Halogenprozess durch Dimmen der Halogenleuchte vermindert, da die dafür notwendige Temperatur nicht mehr erreicht wird.
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Einsatz in der Veranstaltungstechnik
Halogenleuchtmittel sind die gängigsten Leuchtmittel in der Veranstaltungstechnik. So erfolgt auch heute noch ihr Einsatz bei den bewegten Scheinwerfern. In erster Linie entscheidet man sich für Halogenleuchtmittel, wenn man die Lichtfarbe entsprechend seinen anderen konventionellen Halogenleuchtmitteln nutzen möchte. Auch das Verändern der Farbtemperatur beim Dimmen ist dann identisch zwischen bewegtem Licht und konventionellem Weißlicht.
Wenn über Farbqualität, Lichtfarbe und genaues Lichtverhalten diskutiert wird, findet man sich meist im Theater wieder, wo auf die Lichtgestaltung sehr viel Wert gelegt wird und an die Art des Lichtes höchste Anforderungen gestellt werden. Folglich haben sich für diese Klientel kopfbewegte Scheinwerfer herauskristallisiert, die mit Halogenleuchtmittel ausgestattet werden, um diesen Ansprüchen zu genügen.
Moving Heads vs. Moving Lights
Diese Gruppe teilt sich noch einmal in Moving Heads, die trotz Halogenleuchtmittel eine Farbmischung mit dichroitischen Farbfiltern realisieren und damit neue kräftige Farben zur Verfügung stehen (Beispiel: Vari-Lite 1000). Auf der anderen Seite stehen Moving Lights, die mit Rollenfarbwechslern arbeiten, um genau wie das andere konventionelle Licht mit dem gleichen Farbergebnis der eingesetzten Farbfolien aufwarten zu können (Beispiel: ADB Warp oder ETC Revolution).
Daneben gibt es noch auch einen weiteren Grund für die Anwendung von Moving Lights mit Halogenleuchtmittel: nämlich die Kosten. So sind Halogenleuchtmittel viel günstiger als Entladungslampen und wenn man zudem auch auf ein Leuchtmittel zurückgreift, das bereits für den Haushaltsbedarf preiswert in Masse gefertigt wird und fast überall erhältlich ist, dann ist das auch ein Grund den Weg zum Moving Light zu finden (Beispiel: SGM Victory. Er nutzt ein 250 W 24 V Leuchtmittel aus Dia- bzw. Overheadprojektoren). Bei einem Scan ist die Einbaulage nach der Montage fest.
Bei einem Moving Head, verhält es sich jedoch völlig anders. Auf einmal wird der Kopf in der typischen 50 % Tilt-Bewegung bei hängender Montage betrieben und die gesamte Wärme staut sich am Sockel. Dafür wurden diese Leuchtmittel in der Regel nicht konstruiert und bereiten deshalb auch Probleme. Abhilfe schaffen dann besondere bauliche Maßnahmen am kopfbewegten Scheinwerfer wie besondere Kühlkörper am Sockel. Auch besondere Bauformen für kopfbewegte Scheinwerfer werden von den Leuchtmittelherstellern produziert und dann explizit für diesen Scheinwerfertypen und nur indirekt über den Scheinwerferhersteller auf dem Markt angeboten.
Eine weitere Unterteilung erfolgt mit der Nennspannung des Halogenleuchtmittels. Üblich sind Halogenleuchtmittel für Netzspannscheinung, also 240 oder 230 Volt. Aufgrund des Mindestabstandes innerhalb der Wendel selbst, um dem Potentialunterschied bei Netzspannung gerecht zu werden, kann mit einem 230-Volt-Leuchtmittel die Lichtquelle nicht so kompakt gebaut werden wie bei einem Niedervolt-Leuchtmittel. Bei einem Niedervolt-Leuchtmittel (wie z.B. das 80-Volt-Leuchtmittel eines Warp, Martin oder Clay Paky) fließt ein höherer Strom durch einen dickeren Leuchtdraht. Da durch die geringeren Potentialunterschiede die Wendel noch kompakter gebaut werden kann, ist die anschließende Optik näher an der idealen punktförmigen Lichtquell. Diese kann bessere Ergebnisse in der Abbildungsqualität erreichen oder aber auch einen noch stärkeren Hotspot erzielen – was zwar auf dem Datenblatt gut aussieht, aber für Goboprojektion oder Flächenbeleuchtung nicht so günstig ist.
Daten einer Wolframfadenlampe mit Halogen
Kontinuumstrahler / Halogenlampe Wolframwedel mit Halogen Kreisprozess