Licht
Äußerlichkeiten

Ausstattung von Moving Lights

Die Entscheidung, welches Moving Light eingesetzt wird, ist primär von den optischen Funktionen und der Leistungsklasse abhängig. Jedoch wird die Kaufentscheidung für eine bestimmte Produktlinie auch nicht unwesentlich durch Äußerlichkeiten beeinflusst: Alleine die Frage, wie viel von den Geräten in die Traverse gehängt werden kann, ohne dass die zulässige Belastungsgrenze überschritten wird, hat schon bestimmte Produkte aussortiert. Im Folgenden wollen wir diese Kriterien und Ausstattungspunkte von Moving Lights ein wenig näher beleuchten.

Adressierung mittels Akku auch ohne Strom möglich

Übersicht:

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Gewicht
Aufhängung
Hängeposition
Sichern
Energie
Schaltnetzteil
Signal-Verkabelung
Adressierung
Steuerkanäle
Move in Black
Service
Sound
Kühlung
Bedienungsanleitung
Leuchtmittel
UV-IR-Filter


Gewicht

Das Gewicht eines Moving Lights wird grob über die Leistungsklasse bestimmt. So benötigen große Leistungen auch große Komponenten. Das Gerät wird von den Abmessungen größer und auch das Gewicht höher. Dennoch kann man durchaus 30 % und mehr Gewichtsunterschiede bei Geräten einer Leistungsklasse feststellen. Verteilt man zwölf Moving Lights auf einer Traverse, sagt die Statik auch schon mal Nein zu dem einen Produkt, während der leichtere Mitbewerber diese Einschränkung problemlos bewältigt.

Diese Gewichtsunterschiede finden ihre Ursache einmal in den verwendeten Materialien, die das Grundgerüst und das Gehäuse ausmachen. So kann ein Bügel aus Alu-Druckguss bestehen oder aus einfachen Winkelblechen zusammengeschraubt sein. Während der Druckguss extrem verwindungssteif ist, ist die Werkzeugherstellung bzw. der Aufwand dafür wesentlich höher, was sich auch im Preis des Gerätes widerspiegeln wird. Daneben findet man aber oft noch zusätzliche Gewichte im Kopf. Da versucht man auf der einen Seite ein möglichst leichtes Gerät zu entwickeln, da das Tragen und das Aufhängen des Moving Lights leicht vonstattengehen soll und auf der anderen Seite findet man zusätzlich Gewichte im Kopf eingebracht. Diese Gewichte benötigt man, um den Kopf auszubalancieren. Aber auch hier kann man den Schwerpunkt durch geschickte Anordnungen der Komponenten, deren Materialauswahl und nicht zuletzt den Sitz der Achse so beeinflussen, dass zusätzliche Ausgleichsgewichte nicht notwendig sind. Es ist jedoch einfacher bestehende Kopfkonstruktionen weiter zu verwenden, um die Produktlinie aus Spot, Wash oder Beam zu bedienen und stellt das Gleichgewicht mittels Zusatzgewichten ein. Das ist für den Entwickler einfacher, aber für den Anwender schlicht und ergreifend „schwerer“. Hier sein noch mal der Hinweis an die Hersteller erlaubt, dass das Gewicht des Moving Lights auch auf demselben abzulesen sein soll. Man möchte doch wissen wie viel Gewicht man in die Traverse hineinbringt, denn oftmals findet keine Vorplanung statt. Weiterhin sind Transformatoren und Drosseln immer mit viel Gewicht verbunden. So sind leichte, kompakte Geräte mit elektronischem Vorschaltgerät und Schaltnetzteil ausgestattet.

Gewichte im Kopf vom Movinghead
Ausgleichsgewichte sorgen nicht für ein leichtes Moving Light

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Aufhängung

Möchte man den Scheinwerfer nun an die Traverse anschlagen, dann eröffnet sich sogleich der nächste Unterschied. In der Regel haben sich sogenannte Camlock- bzw. Schnellverschlüsse etabliert, mit denen ein Bügel arretiert wird, der wiederum einen Coupler oder Haken aufnehmen kann. Die Anordnung der Schnellverschlüsse wird oft durch die Komponenten im Basement beeinflusst, die auf der anderen Seite der Bodenplatte den Platz streitig macht. Deshalb sind die Abstände zwischen den Schnellverbinder-Aufnahmen fast bei jedem Gerät unterschiedlich. Einige Hersteller nutzen auch Schnellverbinder mit Integrierten Haken. Diese Lösung ist zwar in erster Betrachtung sehr praktisch, jedoch geht bei diesen Haken die Anpressschraube meist direkt auf das Traversen-Alu und zeichnet dort Gebrauchsspuren. Auch die Möglichkeit den Scheinwerfer 90° verdreht aufzuhängen, wird oft als Vorteil gesehen. So kann man das Display dorthin zeigen lassen, von wo der Operator einen Blick darauf hat. Oftmals ist aber die Anschlagsrichtung des Moving Lights aufgrund des Pan-Freiheitsgrades festgelegt worden und andere wiederum finden es sehr schick, das Moving-Light-Basement im 45°-Winkel aufzuhängen, um mit der gewohnten Optik ein wenig zu brechen. Nur die 45°-Winkelmöglichkeit bietet wirklich nicht jedes Moving Light. Andere Hersteller haben ihr eigenes Aufnahmesystem entwickelt, bei dem man recht frei bestimmen kann wie man seine Coupler anschraubt und dementsprechend das Basement anschlagen kann.

aufgehängter Movinghead
Camlock-Aufnahme hier mit Quick Trigger

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Hängeposition

Kann das Moving Light in allen Betriebslagen eingesetzt werden wie vertikal, horizontal, seitlich, seitlich auch in 90° gedrehter Anordnung? Diese Problematik tritt meist bei zweiseitig gesockelten Leuchtmitteln auf, da durch die seitliche Lage der obenliegende Verbindungsteil des Sockels stärker wärmebelastet wird. Es kann aber auch die Dimensionierung des Pan-Lagers sein, so dass das entstehende Drehmoment nicht unerheblich ist. Deshalb kann man in einigen Bedienungsanleitungen Hinweise, wie im folgenden Bild gezeigt, finden:

Grafik Hängepositionen
Hinweis Keine Seitliche Aufhängung vorgesehen.

 

Coupler an Basement
Camlock-Schnellverbinder haben sich als Haltesystem bewährt. Systeme, die auch 45 -Winkel zulassen, sind von Vorteil.

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Sichern

Ist das Moving Light angeschlagen, folgt die Anbringung des Sicherungsseils. Auch hier findet man sehr unterschiedliche Lösungsansätze. Oftmals sind aber die vorgesehenen Anschlagspunkte für die Dimensionen der Sicherungsseile nach BGV nicht ausreichend. Im Zuge der Europäischen Harmonisierung ist das unverständlich, denn mit den einfachsten Mitteln kann man ausreichend dimensionierte Anschlagpunkte sicherstellen. Hier ist ausdrücklich davor zu warnen, bei einem zu kleinen Sicherungsseilaufnahmepunkt einfach die Tragegriffe zu nutzen, denn diese sind nicht auf dynamische Stoßbelastung ausgelegt. Ausnahme dazu sind jedoch Scheinwerfer, deren Griffe eigens dazu ausgelegt wurden. Dies wird jedoch in der Bedienungsanleitung explizit angezeigt, wenn es nicht schon der Siebdruck auf dem Scheinwerfer veranschaulicht. Oftmals hört man das Argument, dass man gemäß BGV C1 § 7 Schutz gegen herabfallende Gegenstände (6) „Ortsveränderliche Beleuchtungs-, Bild- und Beschallungsgeräte müssen durch zwei unabhängig voneinander wirkende Einrichtungen gegen Herabfallen gesichert sein“ doch bereits zwei Coupler als Aufhängung einsetzt und damit hat sich doch das Sicherungsseil erübrigt. Dies ist leider meist nicht der Fall, da die zweite Halterung für das richtige Ausrichten und verdrehungssichere Anschlagen des Moving Lights vorhanden ist und nicht als eigenständige Halterung zu betrachten ist, die beim Versagen des einen Tragmittels auch die entstehenden Drehmomente bewältigen kann. Hat der Hersteller jedoch die Anschlagspunkte als unabhängig voneinander wirkende Halterungen ausgelegt, dann wird er in der Bedienungsanleitung explizit darauf hingewiesen.

Basement mit anschlag für Seil passt nicht
Beispiel für „Europäische“ Lösung Das Seil passt mit Kausche nicht durch das Loch, noch passt der Karabiner hinein, so wie der Siebdruck es vorsieht.

 

Sicherungsseil am Gehäuse
Vorbildliche Befestigung für das Sicherungsseil am Scheinwerfer … unverlierbar.

 

Sicherungsseilchen an Kopfabdeckung
Auch die schnell lösbaren Teile sollten mit Sicherungen gegen Herabfallen gesichert sein. Typische Anwendung beim Gobo-Wechsel im Rigg, da wieder mal das Gobo für Rückprojektion eingelegt wurde.

 

Seil an Seilaufnahme
Hier eine ausklappbare Aufnahme, die jedes Verbindungsglied aufnehmen kann.

 

Kopfseilsicherung
Absicherung Hier wird sogar der Kopf mit einem Sicherungsseil abgesichert. Weiterhin kann man einen Schlaganker erkennen, der die Tilt-Arretierung öffnet, sobald der Scheinwerfer eingeschaltet wird.

 

Wie robust-sicher die Verbindung von Kopf und Basement ist, kann man nur subjektiv abschätzen, ob einem der Aufbau solide vorkommt. Denn ob die Befestigung des Kopfs formschlüssig gehalten wird kann man erst nach Demontage der Pan-Mechanik genau sagen, was aber über das Ziel hinausschießt. Bleibt nur zu beurteilen, inwieweit man einem Moving Light den Vorzug gibt, dessen Pan-Lager auf einem Alurahmen montiert werden oder nur mit Distanzschrauben über einem Basisblech schweben.

Verkabelung

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Energie

Nach dem Anschlagen folgt meist das Verkabeln des Moving Lights. Aus der Low-Budget-Ecke wünscht man sich gerne eine fest angebrachte Zuleitung mit Schukostecker. Dabei sind die Zuleitungslänge und die Ausführung der Zugentlastung ein Qualitätsmerkmal. Weisen die Kabel im Laufe der Zeit Defekte auf, so müssen sie ausgetauscht werden, was bei dieser Anordnung einen erhöhten Serviceaufwand bedeutet. Aber man kann nie ein Kabel auf dem Weg zur Produktion vergessen. Servicefreundlicher ist da ein Austausch fertig konfektionierter Kabel die am Moving Light mittels Heißgerätestecker oder PowerCon angeschlossen werden. Bei Heißgeräte- oder bzw. auch Kaltgerätesteckverbindern ist ein Problem, das ausgeleierte Steckverbinder sehr leicht herausrutschen können. Aufgrund des hohen Anteils von Energiespeichern im Gerät (KVG) können dabei auch leicht Lichtbögen entstehen, die eine erhebliche Zerstörungskraft entwickeln können. Einige Hersteller begegnen diesem Problem mittels Drahtbügel, der über den Winkelsteckverbinder geschoben wird. Weiterhin gibt es auch verriegelbare Kaltgerätesteckverbinder, die jedoch nur bei Stecker und Buchse als Gesamtsystem einwandfrei arbeiten. Bei den Verlusten von Kabeln auf jeder Baustelle ist das keine gute Lösung, wenn man nicht alle Geräte auf dieses System umstellen möchte. Viel praktischer ist da das PowerCon-System, welches von Hause aus eine Verriegelung aufweist. Es werden immer mehr hochwertige Geräte mit PowerCon-Steckverbindern ausgerüstet und so sind PowerCon-Kabel auf der Baustelle auch keine Seltenheit mehr, so dass man die Angst das Kabel zu vergessen auch entkräften kann. Aber oft ist die Zugentlastung des PowerCon-Steckers nicht sorgfältig ausgeführt. Auch versäumen es viele Hersteller auch einen PowerCon Out in das Moving Light einzusetzen. Dann könnte man die Geräte durchschleifen, was die eine oder andere Dreifachsteckdose erübrigen würde.

Praktischer PowerCon-Anschluss Noch besser wäre In und Out. (Bild: Herbert Bernstädt)

 

Powercon True One Noch besser: Der Powercon True One setzt sich immer mehr durch. Vorteil: Er darf auch unter Last gesteckt werden und ist einfach verlängerbar. Und ganz nebenbei IP 65 bzw. für outdoor geeignet. (Bild: hbernstaedt.de)

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Schaltnetzteil

Bei elektronischen Netzteilen und Vorschaltgeräten (VG) muss man beachten, dass Stromimpulse entstehen können, die nur ein Drittel der Halbwelle groß sind. Sie bilden einen Effekt der Überlastung im Nullleiter bei einer Dreiphasenzuleitung. Dies kann man im Einzelgerätebetrieb nur mit einer Oszilloskopmessung des Stroms erkennen oder man macht mit mehreren Geräten einen Testaufbau und misst Strom im Nullleiter und einer Phase und vergleicht ob der Nulleiterstrom höher ist als in einer Phase.

Gemessener Strom Nullleiterstrom ist größer als der Phasenstrom im Drehstromnetz

 

Zum Vergleich Normal: die Ströme im Nullleiter sind bei symmetrischer Belastung gleich null

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Signal-Verkabelung

DMX In/Out ist doch, klar würde man jetzt spontan antworten. Aber die Räder stehen nicht still und was kümmern jemanden Normen, wenn man es sich auch einfach machen kann. Fangen wir mit den DMX-Steckverbindern an. Es gibt Qualitätssteckverbinder wie Neutrik oder Low-Cost-Steckverbinder. Das zeigt sich manchmal, wenn die Verriegelungsmechanik bricht und das Kabel nicht mehr freigegeben wird. Moving Lights, die nur dreipolige XLR-Steckverbinder aufweisen sind von vornherein auf Low Cost angelegt. DMX 512 ist nach DIN immer noch 5-polig.

Dann sind Moving Lights auf dem Markt, die sowohl mit 3- als auch wie 5-poligen XLR-Steckverbindern ausgestattet sind. Das ist die flexibelste Lösung. Denn immer mehr Verleiher gehen leider dahin, nur noch dreipolige Steckverbinderkabel für DMX vorzuhalten. Diese sind dann für das Digitalprotokoll geeignet. Wenn dann alle Kabel für Digitalsignale, sprich DMX, ausgeführt werden besteht dann keine Verwechslung mit den höher dämpfenden Analog-Sound-Kabeln? Alles wird funktionieren. Erkauft wird diese Vereinfachung aber damit, dass der Wellenwiderstand des Kabels nicht mehr optimal für die Ton-Eingänge ist. Man wird zwar immer genug „Ton“ hören, erleidet aber dennoch einen Anpassungsverlust von einigen Prozent, die man meist unbewusst mit dem Gain wieder wegregelt. Deshalb sollten nach wie vor DMX-512-Steckverbinder 5-polig ausgeführt sein, um jegliche Verwechslung mit Tonkabeln auszuschließen. Neben dem DMX-Kabel findet man oft noch eine RJ45-Buchse. In der Regel sind diese Steckverbinder noch nicht mit Leben gefüllt, sei es die weiterführende Verdrahtung oder die fehlende Implementierung in der Software. Alle warten hier auf ACN in einer lebendigeren Form oder empfangen DMX-Pakete via ArtNet. Aufgrund der Ethernet-Verkabelungsregeln findet man auf den Bühnen in der Regel keine Moving Lights, die über Ethernet-Kabel angesteuert werden. Auch das praktische Adressieren vom Pult aus mittels RDM-Protokoll, welches über die DMX-512-Stecke übermittelt wird, ist in der Praxis kaum anzufinden. Einmal müssen alle Booster und Splitter in beiden Richtungen Daten übertragen können, wobei oft das vorhandene Material diese Möglichkeit nicht bietet. Da bleibt man oft lieber bei dem Altbewährten.

Ganz ohne Kabel geht es in der Ansteuerung aber auch mittels DMX-Drahtlosübertragung. Einer der Marktführer ist dabei Wireless Solution, die mittels adaptivem Frequenzhopping und multiplen zeitversetzten Datenübertragungen sehr zuverlässig arbeitet. Dabei wird erheblich Zeit beim Aufbau durch Wegfall der DMX-Verkabelung eingespart. Die meisten Geräte, die einen W-DMX-Empfänger beinhalten, erlauben auch das Weiterschleifen des empfangenen Signals, so dass alle weiteren, älteren Geräte mit diesem DMX-Universum betrieben werden können. Oft wird das Einrichten mehrerer Universen mittels W-DMX als kompliziert empfunden, wenn man jedoch das Grundprinzip berücksichtigt ist es sehr einfach und man kann die verschiedenen Universen auch ohne Abschalten bestimmter Bereiche schnell einstellen. Das Prinzip ist, dass ein Empfänger einen Speicher hat, der die Adresse seines zugehörigen Senders beinhaltet. So bleibt der Empfänger immer auf den einen Sender zugehörig, auch wenn er ausgeschaltet wurde. Auch wenn ein Sender Empfänger einlädt sich mit dem Sender zu verlinken, wird dies nicht geschehen, da der Speicherplatz schon mit einem Sender belegt ist. Erst wenn man den Speicher löscht, ist der Empfänger frei für eine neue Verbindung. Der erste Sender, der jetzt sendet, dass nun alle freien Empfänger sich mit ihm verbinden mögen, wird nun diesen Speicherplatz mit einer ureigenen Adresse belegen. Alle weiteren Versuche werden ignoriert, da die Speicherstelle nun wieder belegt ist.

Display mit Laufschriftfunktion DMX: 3- wie auch 5-polig ausgeführt sowie ein Ethernet-Anschluss

 

Ansteuerung

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Adressierung

In der Regel erfolgt die Adressierung, wenn die Geräte verkabelt wurden und somit auch Strom für das Menü zur Verfügung steht. Da man oftmals auf das Zuschalten der Spannungsversorgung warten muss oder beim Verleih die eingehenden Geräte wieder zurückgesetzt werden sollen, weisen einige Moving Lights Akku-gepufferte Menüs auf, was wirklich eine deutliche Erleichterung darstellt. Auch wenn schnell in der Pause ein Gerät ausgetauscht werden soll, ist es schnell zu adressieren, bevor der Versatzstrom erreichbar wird. Es gibt heute kaum noch Geräte, die mittels Dipschalter (Mäuseklavier) adressiert werden. Bei der Adressierung mittels Dipschalter bewegt man sich sehr Hardware nah an den Ursprüngen. Hierbei werden Schalter in einer Reihenfolge auf On oder Off gesetzt. Dabei bedient man sich der Dualcodierung und rechnet 2 hoch x. Immer wenn der Dipschalter gesetzt wird, wird das Ergebnis übernommen und zu den vorigen Zahlen hinzugefügt. So ist 2 hoch 0 = 1 und 2 hoch 1 zwei gefolgt von 2 hoch 2 was 4 ergibt. So lassen sich Werte bzw. Adressen bis 512 darstellen. Jetzt gibt es aber noch eine Unsicherheit: Programmierer beginnen oft mit 0 an zu zählen, Anwender meist mit 1. Die Folge ist, dass man die Adresse um eins verfehlt. Einige Geräte sind deshalb fehlertoleranter und interpretieren die erste Adresse sowohl als eine 0 wie auch eine eingestellte 1.

Dipschalterposition 0 1 2 3 4 5 6 7 8
2. Dipschalterposition 1 2 4 8 16 32 64 128 256

 

Beispieladresse =

345

On Off Off On On Off On Off On
1 + 0 + 0 + 8 + 16 + 0 + 64 + 0 + 256

Beispieladresse 345 per Dipschalter einstellen

 

DMX-Adressierung mittels Dipswitch Immer noch zu finden

 

Die nächste Generation der Adressierung erfolgte mit meist vier Tasten und einem vierstelligen 7 Segment-LED-Display. Auch hier gibt es weitere Variationen mit nur drei oder auch mal fünf Tasten. Die Mnemonik bzw. die angezeigten Wortkürzel veranlassen einen immer wieder zum Nachschlagen im Wörterbuch, sprich Bedienungsanleitung. So kamen bald auch durchscrollende Texte und zweizeilige mehrstellige Displays in die Moving Lights. Heute sind grafische, farbige Displays bald schon Standard und die ersten Geräte werden über einen Touchscreen adressiert. Trotz rasanten Fortschritts sollte man sich dennoch die Mühe machen und den Funktionsumfang des Menüs genau prüfen. Denn wenn eine Grundfunktion wie das Flippen des Displays fehlt, dann sind hängende Einsätze sehr zum Ärger desjenigen, der das Gerät über Kopf adressieren muss. Jeder wird nach seinem Bedürfnis die eine oder andere Funktion als wichtiger einstufen. So sind z. B. Master Slave-sowie Szenenspeicher-Funktionen für Events zur Gebäudeillumination sehr geeignet und Sound to light wird gerne bei mobilen Diskos verwendet, bei denen kein Lichttechniker eine Show drücken kann. Alleine das breite Feld der abhängigen Menü-Eigenschafften können bei detaillierter Betrachtung bereits eine Folge füllen, wovon wir aber hier absehen. Zumal eine wichtige Funktion wäre auch die Möglichkeit Firmware über die DMX-Leitung aufzuspielen, denn gerade neue Produkte beinhalten oftmals eine gehörige Anzahl von „Kinderkrankheiten“.

Modernes Menü Mehrzeilig mit schneller Eingabe mittels Encoderrad

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Steuerkanäle

Die Steuerkreise beinhalten die Werte, um den Motoren der Moving Lights mitzuteilen wohin bzw. wie schnell sie sich bewegen sollen. Ähnlich wie man im Menü sinnige und weniger sinnige Funktionen bereitstellen kann, ist die Funktionsaufteilung der Steuerkanäle eines Moving Lights ähnlichen Freiheiten unterworfen. Früher war eine Begrenzung der Anzahl von Attributen, wie die Steuerkreise auch genannt werden, durch die Lichtstellpulte gang und gäbe. Heute können moderne Lichtstellpulte in der Regel beinahe unbegrenzt Attribute pro Fixture (anderer Name für Multifunktionsscheinwerfer) anlegen. Die Begrenzung erfolgt meist nur durch den verfügbaren DMX-Adressraum eines Lichtstellpultes. Aus dieser geschichtlichen Begrenzung heraus lässt sich nachvollziehen, dass mehrere Funktionen auf einen Steuerkanal zusammengezogen wurden. So wurde z. B. auf dem Shutterkanal auch schon mal der Resetbefehl mit integriert. Was zur Folge hatte, dass wenn man mal den Wert knapp zu hoch ansetzte, das Moving Light keinen Strobe durchführte, sondern in einen Reset gegangen war, auf deren Durchlauf man nun warten durfte. Heute wird dagegen zeitweise sehr großzügig mit Steuerkanälen umgegangen. Wir meinen jetzt nicht LED-Fixtures, bei denen man jedes einzelne Pixel ansteuern kann und damit eine hohe Kanalzahl erreicht wird, sondern z. B., dass für eine rotierende Gobofunktion 5 Steuerkreise angelegt sind. Bei drei Goborädern sind das nur für die Gobosektion 15 Steuerkreise. Das man sich dann als Operator schwer tut den richtigen Mode schnell zu finden, ist dann leicht nachvollziehbar. Aber es gibt auch sinnige Funktionen wie Random Strobe, wenn sie gut programmiert wurden. Denn nicht mit jedem Lichtstellpult lässt sich schnell ein schöner Strobe programmieren. So können Funktionen des Scheinwerfers diese Arbeit abnehmen wie auch eine Move in Black-Funktion. Aber auch das Umschalten mittels Steuerkanal zu einer Sound to light-Funktion ist bei bestimmten Veranstaltungen eine eindeutige Arbeitserleichterung für den Programmierer und sorgt für abwechslungsreiche, sich nicht wiederholende Farbfolgen. Grundsätzlich dürfte ein Steuerkreis für Reset- und Lamp On/Off-Befehle separiert sein.

Prinzipzeichnung
Zuordnung der Steuerkreise zu den Stellmotoren Reihenfolge der optischen Komponenten von dem Leuchtmittel zum Lichtaustritt. (Bild: Herbert Bernstädt)

 

Video: Menü-Funktionen wie Move in Black

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Service

In der Anleitung steht wie oft ich ein Gerät pflegen sollte. Das fängt mit dem Filterwechsel der Zwangsbelüftung an und hört beim Ausblasen des Staubs aus dem Gerät auf. Dazwischen kann es je nach Aufbau sein, dass die eine oder andere Führungsstange noch gefettet werden muss. Oftmals kann man die Lichtleistung seines Geräts mehr als verdoppeln, wenn nach Jahren jemand die Linsen von abgelagertem Staub befreit. Neben den reinigenden Wartungsarbeiten ist das Leuchtmittel auszutauschen. Auch hier ist die Frage wie leicht man dies bewerkstelligen kann oder wie leicht man das Leuchtmittel beim Einsetzen zusätzlich belastet. Eine Standardtätigkeit ist das Austauschen von Gobos. Hier zeigt sich auch schnell wie gut die Erreichbarkeit des Gobo-Platzes ist, ob ein Schnellträgersystem zum Einsatz kommt oder ob man wirklich noch mit der Sprengringzange hantieren muss.

Auch hat sich eine Modulbauweise etabliert, mit der man komplette CMY-Farbmischeinheiten austauschen kann. Moderne Geräte weisen pro Modul auch eigene Steuereinheiten auf, so dass nur ein Bussystem die Module miteinander verbindet. Das hat den Vorteil, dass man ein Modul zum Service neben den Scheinwerfer legen kann und es mit einem Verlängerungsbuskabel mit Spannung und Signalen des Scheinwerfers versorgt. So lässt sich bequem am Modul arbeiten, ohne dass ein sich bewegender Kopf Stört. Damit wären wir auch schon bei der Arretierung für Pan und Tilt. Allein zu Servicezwecken sollte auf eine Arretierung nicht verzichtet werden. Aber auch zum Transport wird die Arretierung gerne eingesetzt, da beim Tragen sich der Kopf dann nicht dreht und somit unhandlich seinen Schwerpunkt verlagert oder gar eine unglücklich haltende Hand im Bügel eingeklemmt wird. Einen Nachteil hat die Arretierung jedoch. Nämlich wenn das Rigg hochgefahren wurde, die Geräte eingeschaltet werden und man sofort am veränderten Reset-Geräusch erkennt, dass die Arretierung vergessen wurde zu lösen. Aber auch hier ist eine Lösung auf dem Markt, bei der die Arretierung automatisch mit Einschalten des Stroms gelöst werden. Eine wirklich praktikable Lösung.

Ohne Pan-Tilt-Arretierung kann ein schwenkender Bügel auch mal den Daumen treffen. Besonders ungünstig bei scharfen Blechen.

 

Arretierung der Achsen hilft ungemein beim Service und man muss nicht immer mit einer Hand den Kopf halten (Bild: Hebrert Bernstädt)

 

Kopf mit entnommenen Modulen

 

Eines der entnommenen Module mit Steckverbinder für Strom und Daten

 

Beschriftete Steckverbinder erleichtern den Service ungemein, insbesondere wenn mehrere Stecker verwechselt eingesteckt werden können.

 

Servicefreundlich ist die Beschriftung von Stecker und Kabel

 

Mit Magnet und Hallsensor kann ein Ausgangspunkt definiert werden, ohne dass dadurch beim Reset die Steppermotoren über eine definierte Zeit in den Anschlag fahren müssen. Das sorgt für einen schnellen, leisen Reset und schont Motoren sowie Treiberelektronik.

 

Kontrollleuchten Erleichtern den Service. Hier wird angezeigt, wenn der Hallsensor den Magnet detektiert

 

Handfertigung Fertigung von Farbrädern in Tschechien, Einkleben der dichroitischen Filter (Bild: Herbert Bernstädt)

 

Endtest vor der Auslieferung

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Sound

Heute muss man feststellen, dass sich bei der Geräuschemission erhebliche Verbesserungen eingestellt, jedoch nur wenn die Konstruktion des Scheinwerfers auch von vornherein darauf eingerichtet ist. Man findet heute immer noch lärmende Geräte, deren Einsatz in der Diskothek oder beim Rock’n’Roll nicht weiter stört. Für andere Einsatzgebiete gibt es aber bereits so leise Gräte, so dass der Einsatz eines Moving Lights wegen der Geräuschemission nicht ausgeschlossen ist. Da wir damals die Messmethoden und Grundlagen ausgiebig behandelten und sich an der Physik nichts geändert hat, verzichten wir hier auf eine weitergehende Ausführung. Hier sei nur noch angemerkt, dass durch konstruktive Maßnahmen wie gummierte Anschläge und Zahnräder die Laufgeräusche erheblich minimiert werden können. Auch die Luftführung und die Ventilatoren werden immer mehr geräuschoptimiert. Und mit der heutigen Sensortechnik wie Hallgeneratoren und Mikroschaltern könnte ein Reset geräuschlos ablaufen, wie es das eine oder andere Gerät eindrucksvoll präsentieren kann.

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Kühlung

Die Kühlung ist bei Überkopfbetrieb gesondert zu betrachten und ist in erster Linie eine typische Theateranwendung: Das Moving Light hängt in der Zugstange, die Beleuchtungscrew fährt das System hoch und die Leuchtmittel werden gezündet. Jetzt geben wir mal niemanden die Schuld, sondern stellen nur fest, dass die angesetzte Beleuchtungsprobe erst nach dem Mittag in Aktion tritt. Das bedeutet, dass in hängender Position, das Moving Light unbewegt mit seiner ganzen Energie den geschlossenen Dimmer anstrahlt. Auch der Reflektor des Leuchtmittels wirkt dann je nach Konstruktion wie ein Wärmeauffangbecken. Da muss man sich als Konstrukteur schon Gedanken machen, um für diesen Fall genügend Kühlung des Kopfs gewährleisten zu können.

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Bedienungsanleitung

Die Bedienungsanleitung ist integraler Bestandteil des Gerätes und eine gute Bedienungsanleitung kann viel Ärger vermeiden. Deshalb sei hier auch erlaubt auf die Bedienungsanleitung als Abschluss ein wenig näher einzugehen. Ist die Bedienungsanleitung in Deutsch? Viele unserer Veranstaltungstechniker sind mit Englisch schon sehr gut vertraut, aber wir haben eine nicht zu unterschätzende Zahl an Mitbürgern, die in ihrer Schulzeit Russisch statt Englisch hatten und sich dementsprechend schwertun, englische Anleitungen zu lesen. Aber auch in deutschen Anleitungen, die von Software übersetzt wurden, kann man oft auch als Muttersprachler und Fachmann den Sinn der Aussage nicht erkennen. Deshalb sei die Frage erlaubt, wie ist der didaktische Aufbau? Sind die Ausführungen verständlich? Hat die Anleitung ein Stichwortverzeichnis, Glossar, Konformitätserklärung, Sicherheitshinweise und eine „Troubleshooting Sektion“, falls das Gerät sich nicht so verhält wie es sollte. Sind beispielsweise Hinweise für die einfache Bedienerführung zum ersten Projekt vorhanden? Eine Schnellanleitung für das Wesentliche ist auch gerne gesehen. Auch sind vollständige technischen Daten und die Serviceadresse wichtige Informationen, die eine Anleitung beinhalten sollte. Dies müsste alles nicht erwähnt werden, wenn die Hersteller die Maschinenrichtlinie befolgen und nach BGI für Scheinwerfer die EN 62079 anwenden würden.

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Leuchtmittel

Grundsätzlich kann man die Geräteklasse auch an der Leistung des Leuchtmittels festmachen. Weiterhin ist die Art des Leuchtmittels mit ihrer Farbechtheit und Farbtemperatur entscheidend. Peripher kommen noch Unterschiede wie einseitig gesockelte oder zweiseitig gesockelte Leuchtmittel in Betracht. Siehe dazu auch Leuchtmittel

Entladungslampe schrappt beim Einsetzen an den Alureflektor und erhält dort Abriebstreifen, welche im Betrieb die Lebensdauer des Leuchtmittels verkürzen können. (Bild: Herbert Bernstädt)

 

Schlau Hier wird das Einführen des Leuchtmittelträgers geführt, so dass das Leuchtmittel den Reflektor nicht beschädigen kann.

 

Positionierung Damit das Leuchtmittel gut im Refektor positioniert werden kann, sind entsprechende Stellschrauben notwendig. (Bild: Herbert Bernstädt)
Farbtemperatur Vier verschiedene Leuchtmittel nebeneinander, wobei die linken zwei sich nur in der Leistung und nicht in der Farbtemperatur unterscheiden

 

Kühlbacken Wie wird eigentlich die Temperatur aus dem Sockel geholt? Hier durch Kühlbacken am Sockel vom Leuchtmittel

 

Scharfkantige Durchbohrungen verursachen in kürzester Zeit einen Defekt (Bild: Hebrert Bernstädt)

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UV-IR-Filter

UV-IR-Filter Vor der Brennkammer der Entladungslampe befinden sich meist UV-IR-Filter (Bild: Herbert Bernstädt)

Obligatorisch für alle UV-abstrahlenden Entladungslampen. Ein UV-Filter zum Schutz vor dermatologischen oder Netzhaut-Verbrennungen. Jedoch sind es bei Moving Lights meist IR-Filter, damit die Wärmebelastung der Gobo-Ebene nicht so hoch ist. UV wird meist durch die mehrlinsigen Optikgläser hinreichend gefiltert.

 


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