Licht
Lichtplanung

Showsteuerung: Der Lichtablaufplan

Das Arbeiten mit einem Zwei-Voreinstellung-Pult kommt meist nicht ohne Papierarbeit aus. Wenn man eine Lichtszene erstellt, müssen diese in den Beleuchtungsproben erarbeiteten eingestellten Werte notiert werden, damit man sie später zur Vorstellung auf die nächste Line vorbereitend einstellen kann, um dann beim Stichwort von der bestehenden zur neuen Szene überblenden zu können.

Szenenbild aus Zeit der Schildkröten Regie Reinhard Hinzpeter
Notation – Festhalten wann man Lichtszenen im Stück aufruft. (Bild: Herbert Bernstädt)

Grundsätzlich benötigt man, wenn kein Showcaller oder Inspizient die passende Lichtstimmung aufruft und die Überblendung anfordert, ein Textbuch oder die Noten des Stücks, um sich die Stichworte zu notieren wann die nächste Stimmung gefahren werden soll.

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Hier zeigt sich oftmals, wenn man als Stellwerker sein eigener Showcaller ist, wie oft Schauspieler in ihrem Text springen und gar ganze Szenen verdrehen können. Spätestens hier ist es sinnvoll, den ganzen Text vorliegen zu haben und durch schnelles Querlesen den richtigen Stand des Stückes wiederzufinden, um dann die richtige Lichtstimmung aufrufen zu können.

Ist die Show so übersichtlich oder ist man in der Zwischenzeit bereits soweit vertraut mit dem Stück, oder war der Zeitdruck in den Proben zu hoch, kann man die Einsatz markierende Sätze, Handlungen, Musikteile oder Zeiten auch als Stichwort gebende Spalte in seine Stimmungsliste eintragen.

Ein bewährtes Schema der Notation ist, wie im Bild unten zu erkennen, dass die Spalten mit der Stimmungsnummer (Cue) und der Überblendzeit sowie evtl. dem notwendigen Stichwort beginnen und dann spaltenweise die Dimmerkreise fortlaufen lässt. Für den schnellen Überblick ist bei der Angabe des Dimmers nicht nur die Kreisnummer notwendig, sondern auch evtl. mit welcher Farbfolie der Scheinwerfer bestückt ist, welchen Effekt er leuchten soll oder seine Position im Set.

Jetzt kann man für jede Zeile pro Szene jedem Steuerkreis seinen Wert in Prozent eingeben. Anstatt 100 % einzutragen wird auch oft nur FF verwendet, da man so auch nur zwei Stellen in der Spaltenbreite benötigt, um möglichst dicht viele Kreise auf ein Blatt unterbringen zu können.

Auch wenn es hektisch wird, ist die Unterscheidung von 00 zu FF deutlicher als zu 100. Aber der große Vorteil dieser Notation ist während den Proben, wenn der Regisseur oder Lichtgestalter, während sie organisch das Stück entwickeln, neue Ansätze probieren möchten. Denn dann kommen die Fragen wie „In welchen Szenen benötigen wir Kreis 13? Ich würde gerne den Scheinwerfer umrichten, denn in dieser Szene könnte ich ihn gut an der neuen Position gebrauchen.“

So kann man schnell in der Liste unter Kreis 13 nachsehen und dem Regisseur die Antwort geben, dass dieser Scheinwerfer in folgenden Szenen von Bedeutung ist und ein Umrichten ungünstig wäre, da die bereits erstellten Szenen dann noch einmal neu geleuchtet werden müssten.

Oder es kann vorkommen, dass bestimmte Scheinwerfer zwar gehängt und eingeleuchet wurden, aber bei den Lichtproben schlicht und ergreifend nicht genutzt werden, da sie vielleicht doch zu sehr den Raum mit Reflexionslicht aufreißen. Auch hier gibt die Tabelle gleich Auskunft, indem man sieht, dass in allen bereits geleuchteten Szenen dieser Kreis keinen Stellwert erhalten hat und damit diesen Kreis durchaus umhängen oder neu einrichten kann, um ihn für andere Stimmungen besser nutzen zu können.

 

Drei Tabellen für Fokus, Szenenintensitäten und Einsätzen.
Linke Seite das Textbuch mit den Hinweisen an welcher STelle welche Lichzsene einzusetzen hat. Rechts oben Zeigt die TAbelle in den Zeilen die dazugehörigen Szenen, während die Spalten die Dimmerkreise und Ihre Intensitäten den Szenen zuordenen. Die Tabelle rechts unten zeigt welchen Kreis wohin leuchten soll und was es für ein Scheinwerfer ist. (Bild: Herbert Bernstädt)

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