Viele Scheinwerfer machen viel Licht – aber welches?
Welches Licht macht welcher Scheinwerfer?
von Herbert Bernstädt,
Pebble, Fresnel oder Plankonvex, asymmetrisch, symmetrisch oder parabol – das sind die Begriffe, die einem im Kopf herumschwirren, wenn man mit Scheinwerfern gestalten will. Aber welches Licht emittiert der jeweilige Scheinwerfer eigentlich bzw. was gibt es eigentlich für Unterschiede? Diese Fragen beantworten wir in diesem Artikel.
Mit dem Licht an sich zu gestalten ist eine sehr komplexe Aufgabe: Das Licht selbst besitzt eine bestimmte Farbe, und je mehr Schweinwerfer, desto mehr Farben müssen zueinander in Kontext gebracht werden. Es müssen Helligkeitswerte definiert werden und genauso wichtig ist auch, aus welcher Richtung das Licht kommt, worauf es leuchtet und wie es sich ausbreitet. Natürlich ist Licht eine greifbare Größe, bei der man die Eigenschaften von Wellen und Teilchen gleichermaßen betrachten kann, jedoch wollen wir uns hier nicht mit dieser Art von Lichtausbreitung beschäftigen. Uns soll hier beschäftigen, wie diffus das Licht den zu beleuchteten Körper bestrahlt und mit welchen Scheinwerfern man eine bestimmte Lichtqualität zur Verfügung stellen kann.
Man kann den Lichtwurf eines Scheinwerfers auf einer stufenlosen Skala zwischen sehr diffus – einem weichen Licht – und hartem Licht definieren. Unter extrem hartem Licht verstehen wir eine Lichtart, bei der das Licht idealerweise von einer Punktlichtquelle ausgeht und anschließend keine Aufweitung der lichtabgebenden Fläche mittels Streuung (durch Linsen, Reflektoren oder Diffusionsfilter) erfährt. In der Natur finden wir die Sonne als typische Punktlichtquelle. Bei einem strahlend blauen Sommertag besticht die Sonne mit einem sehr konturgebenden Lichtbild mit Schlagschatten. Auf der anderen Seite kann das Sonnenlicht durch streuende Materialien wie Wolken, Dunst, Nebel oder auch reflektierende Materialien (wie die Sonnenreflexion an einer weißen Hausmauer) bis hin zu einer homogenen „Lichtsuppe“ aufgeweicht werden.
Doch nun zurück zum harten Licht: Ein von hartem Licht bestrahltes Objekt hat im Schattenbild eine „harte“, also scharfe Kante. Da das Licht von der Punktlichtquelle aus in alle Richtungen scheint, gibt es (Lichtreflexionen hier ideell ausgeschlossen) nach einer Abschattung durch einen Körper danach keinerlei Aufhellung. Alles was sich hinter einem abschattenden Objekt befindet, bleibt dunkel. Das bildet starke Kontraste. Wird ein Gesicht mit hartem Licht angestrahlt, so wird durch die extremen Hell/Dunkel-Grenzen die Plastizität erheblich übersteigert.
Hartes Licht verwenden wir also, um Konturen hervorzuheben, räumliche Objekte plastisch darzustellen und – nicht zu vergessen – für Schattenspiele. Oftmals kann man mit Schatten sehr viel andeuten und ausdrücken. Einer der Schatteneffekte ist das Anstrahlen eines Darstellers mit Gegenlicht, wobei das Licht auf eine lichtdurchlässige Fläche fällt (wie eine Projektionsfolie bzw. Opera). Der Betrachter sieht nur das Schattenspiel auf der Folie, der bestrahlte Akteur dahinter bleibt im Verborgenen. Ein anderer Schatteneffekt ist das Bestrahlen eines Musters, um die Schatten auf die Szenenfläche zu werfen. Das unbestimmte Muster wird Break up genannt und findet man auch bei Gobos, die z. B. Waldboden oder andere Schattenspiele erscheinen lassen und innerhalb eines Scheinwerfers zur Anwendung kommen. Außerhalb eines Scheinwerfers wird es dann Cookie genannt und es ist von den Dimensionen weit größer und findet hauptsächlich im Film Anwendung. Bei der plastischen Unterstützung mit hartem Licht wird oftmals versucht, das Muskelspiel von Tänzern hervorzuheben oder die Zeichnung eines Gesichtes, in dem die Spuren des Lebens sichtbar werden sollen.
Wie bereits angedeutet benötigt man für hartes Licht am besten eine Punktlichtquelle. Betrachten wir einen Fluter, so haben wir bereits diese Eigenschaft, dass die Lichtquelle direkt abstrahlt. Was jetzt ein wenig stört ist der Reflektor. Dieser verbreitert die Lichtaustrittsfläche. Der Reflektor ist bei den meisten Standardflutern nicht so entscheidend und damit ist das Licht von einem Fluter immer noch stark genug, um ihn als Punktlichtquelle bzw. hartes Licht zu bezeichnen. Es gibt jedoch auch Fluter (Broadlights), bei denen man den Reflektor gegen einen schwarzen Typ austauschen kann. „Schwarzer Reflektor“ ist zwar eine unlogische Bezeichnung, denn das Schwarz hat ja keine reflektierende Fähigkeit, jedoch wird das Blech benötigt, damit die dahinterliegenden Komponenten nicht übermäßig stark belastet werden.
Mit diesem Scheinwerfertyp lässt sich sehr gut das Sonnenlicht imitieren, wenn es z. B. durch ein Fenster in einen Raum hineinleuchtet und das typische Schattenbild einer Jalousie erzeugen soll. Wohlgemerkt reden wir nicht von einer Gobo-Umsetzung mit mehreren Profilscheinwerfern, sondern einer Anwendung, bei welcher der Schauspieler z. B. an die Jalousie treten und diese hochziehen kann. Damit verändert sich natürlicherweise auch das Schattenbild der Jalousie.
Bewegen wir uns nun vom extrem harten Licht weiter zu hartem Licht, so finden wir weitere Scheinwerfertypen. Bei diesen Scheinwerfertypen kommen plankonvexe Linsen zum Einsatz. Diese Linsen haben die Aufgabe, die Punktlichtquelle des Leuchtmittels, das in alle Richtungen abstrahlt, in einen engeren Abstrahlwinkel zu bündeln. So gehören aus der Familie der Linsenscheinwerfer der plankonvexe Linsenscheinwerfer wie auch der Profilscheinwerfer (und in der Sonderform der noch engeren Abstrahlung und besonderer Bedienbarkeit noch der Verfolgerscheinwerfer) dazu. Mit diesen Scheinwerfern lassen sich durch die sehr hohe Leuchtdichte aus einem kleinen Punkt sehr gut harte Schlagschatten bilden.
Auf der anderen Seite der Skala stehen die Weichstrahler. Ein weiches Licht zeichnet sich dadurch aus, dass es sich genau entgegengesetzt zum harten Licht verhält. Weiches Licht soll keinen Schlagschatten bilden. Auch sollen hinter Erhebungen keine Verdunkelungen auftreten, sondern die dem Scheinwerfer abgewandte Seite eines Objektes soll genauso zu sehen sein, wie die dem Leuchtmittel zugewandte Seite. Um weiches Licht abzustrahlen benötigt man also eine Lichtquelle, die nicht von einem Punkt aus Licht abstrahlt, sondern am besten über eine sehr große Fläche, die gleichmäßig leuchtet. Da von jedem Punkt dieser Leuchtfläche die Lichtstrahlen wiederum gradlinig in alle Richtungen strahlen, werden je nach Verhältnis der strahlenden Fläche zum bestrahlten Objekt und natürlich des Abstands dazwischen die Konturen des Objektes von mehreren Seiten aus bestrahlt. In der Regel werden Weichlichtstrahler so aufgebaut, dass ein Leuchtmittel auf einen großflächig streuenden Reflektor leuchtet und somit eine große leuchtende Fläche entsteht. Dabei darf das Leuchtmittel nicht auf direktem Weg das Objekt beleuchten. Ein anderer Weg wäre das Benutzen von Diffusor-Folien.
Die könnte man nun zwischen dem ein hartes Licht abstrahlenden Scheinwerfer und dem beleuchteten Objekt einsetzen. In der Regel ist dies die Frostfolie im Filterkasten vor dem Scheinwerfer. Je größer diese Frostfläche ist bzw. je vollflächiger sie bestrahlt wird, umso weicher wird auch das Licht, da es von noch mehr verschiedenen Richtungen auf das Objekt gelangen kann. Deshalb findet man auch oft größere Frostfolien in einem Rahmen, die z. B. vor einen Stufenlinsenscheinwerfer gehalten werden oder pragmatisch an den Torklappen befestigt sind. Eine weitere Art weiches Licht zu zaubern wäre, wenn man mit einem Scheinwerfer indirekt leuchtet, indem man den Scheinwerfer auf eine große weiße Fläche wie eine Styroporplatte richtet und die Reflexion davon zum Anleuchten des Objektes nutzt. Einige Leuchtmittel besitzen von Natur aus eine sehr große und diffus abstrahlende Oberfläche, wie z. B. die Leuchtstofflampe. Dieses Leuchtmittel kann direkt als Weichlichtstrahler eingesetzt werden.
Mit diesem weichen Licht werden auch Strukturen und Vertiefungen ausgeleuchtet, die Schattenbildung schwindet. Weichstrahler finden hauptsächlich Anwendung, um im Zusammenspiel mit dem härteren Licht eines Führungslichts die dort entstehenden starken Schatten aufzuweichen und aufzuhellen. Im Gesicht wer-den damit die Augenhöhlen aufgehellt, wie auch die dem Führungslicht abgewandte Seite, um dort die Schlagschatten aufzuhellen. Aber auch bei der Produktpräsentation nutzt man sehr gerne sehr weiches Licht, um z. B. bei reflektierenden Oberflächen keine Blendungen durch die von Punktlichtstrahlern er – zeugten punktuellen großen Leuchtdichten hervorzurufen. Auch kann mit weichem Licht das Objekt von allen Richtungen mit gleichem Erscheinungsbild betrachtet werden, das bietet somit eine objektivere und gleichmäßigere Wahrnehmung des Objektes.
Mann soll nicht alles schwarz / weiß sehen. Dieser Spruch zeigt in die Richtung des Fresnel-Linsen-Scheinwerfers, der das wirkliche Arbeitstier in der Veranstaltungstechnik ist. Denn mit seiner Fresnel-Linse, die mittels vieler Kanten im Glas das Licht über einen großen Bereich der Flä- che diffus bricht – was oftmals mittels einer kleinen Noppenstruktur im Glas noch unterstützt wird – hat man einen schönen Scheinwerfer, der einen guten Mittelweg zwischen weichem und hartem Licht bietet. Wird der Fresnel-Linsen-Scheinwerfer auf engen Abstrahlwinkel eingestellt, kann man damit auch über eine etwas größere Entfernung noch eine relativ harte Lichtspitze setzen.
Wird der Abstrahlwinkel weiter und aus näherer Entfernung aus einer anderen Grundrichtung auf das Objekt gerichtet, kann er die Schattenwirkung des Führungslichtes aufheben. Da die Randzeichnung des Lichtkegels weich ausläuft, eignet sich der Stufenlinsenscheinwerfer auch hervorragend zur Flächenausleuchtung, um einen nahtlosen Übergang von einem Scheinwerfer zum nächsten zu bieten. Aus diesem Grunde bildet der Fresnel-Linsen-Scheinwerfer die Basis einer Studioausrüstung, denn im TV sind bei einer Kamera wegen deren engen Kontrastbereichs harte Lichtkanten insbesondere im Gesicht ein absolutes No-Go. Aber auch als Vorbühnenscheinwerfer insbesondere bei Mehrzweckhallen ist der Stufenlinsenscheinwerfer mit seinem weichen Licht eine sehr begrüßte Allzweckwaffe, die ein schnelles Ergebnis ermöglicht und in größerem Umfang Einrichtfehler verzeiht. Betrachten wir nun die Scheinwerfertypen, so lassen sich folgende Einsatzgebiete für den jeweiligen Scheinwerfertyp festlegen.
Verfolgerscheinwerfer auf Basis einer Profilscheinwerferoptik sind darauf ausgerichtet, mit hartem Licht den Künstler aus dem allgemeinen Umgebungslicht hervorzuheben. Oftmals ist der Schattenwurf gewollt und unterstreicht den „Star“-Status des Künstlers. Je größer die Entfernung, umso enger muss der Verfolgerscheinwerfer seine Optik bündeln können bzw. Lichtleistung zur Verfügung stellen. Werden Verfolgerscheinwerfer auf Künstlerhöhe frontal eingesetzt, so ist der Schattenwurf auf der Rückwand gegeben. Dafür fällt das Licht flach in das Gesicht. Damit wird auch das Gesicht flacher gesehen, die Plastizität verschwindet aus dem Gesicht. Aber durch den flachen Winkel sind die Augenhöhlen und der Nasenschatten nicht vorhanden. Jedoch kann der Künstler nicht in das Publikum sehen, er wird stark geblendet. Für mehr Plastizität werden die Verfolger dann auch gerne von den Seiten bzw. seitlicher und wie bereits bekannt von höherer Stelle aus eingesetzt, und dann meist auch in größerer Anzahl, um Schlagschatten mit dem zweiten Verfolger aufzufangen. Möchte man ein weicheres Licht mit weichem Rand als Verfolger nutzen, so haben sich auch Niedervolt-Parabolspiegel-Scheinwerfer be – währt, die mit ihrem weicheren Licht ideal zum Führungslicht die Aufhellung übernehmen können.
Aber auch als mitgeführtes Aufhell-Licht sind Verfolger-Parabolscheinwerfer eine gute Wahl. Hatte man früher deren Anwendung wegen des deutlichen Summens beim Dimmen dieses Scheinwerfers vermieden, so sind diese Scheinwerfer heute mit einem Sinusdimmer fast lautlos zu bedienen. Nebenbei bemerkt ist der NV-Parabolscheinwerfer als Verfolger auch eine Alternative, wenn aufgrund beengter Verhältnisse kein Platz für einen langen Verfolger zur Verfügung steht, und mit dem weich auslaufenden Licht kann man ihn als dynamisches Aufhell-Licht verwenden, ohne dass man ihn als Verfolgerscheinwerfer erkennt. Er wird dann einfach mit dem Künstler mitgeführt und liegt nicht wahrnehmbar über dem eingerichteten Grundlicht. Damit werden gut Lücken im Grundlicht kaschiert und es ist damit ein optimales Erscheinungsbild garantiert.
Der Profilscheinwerfer mit seinem harten Licht ist ideal um Plastizität zu schaffen. Er kann von den Gassen und Galerien aus quer auf die Bühne die Beine und Körper der Tänzer bestrahlen und somit die Muskelzeichnung der Bewegungen hervorragend hervorheben. Aus dem Vorbühnenbereich ist er in erster Linie wegen seiner Blendenschieber gerne eingesetzt, um Bühnenkanten und Dekorationsbegrenzungen scharf abzuschatten. Die Effektzwecke mittels Gobos lassen wir jetzt einmal außer Acht, denn natürlich ist der Profiler auch ein Projektor mit dem man hervorragend Licht projizieren kann, jedoch geht es hier erst einmal um Ausleucht-Basics.
Meist wird der Vorbühnen-Profiler, gemeint sind hier auch diejenigen Positionen, die in den Z-Brücken platziert sind, also von vorne auf die Bühne leuchten, unscharf gezogen bzw. mit einem leichten Frost wie z. B. Hamburger Frost bestückt, um einen weicheren Übergang von einem zum nächsten Profiler zu ermöglichen. Das seitliche Beleuchten eines Gesichts verleiht dem Künstler eine starke Ausprägung. Gerne wird mit diesem Scheinwerfer filigran und zeitaufwändig ausgeleuchtet. Das künstlerische Setzen und Spielen mit dem Schattenwurf ist natürlich wesentlich zeitaufwändiger als das homogene Ausleuchten mit einer „Lichtsuppe“, es ist aber dafür um so faszinierender.
Der PC-Linsenscheinwerfer gehört auch zu den Vertretern, die sehr hartes Licht liefern können. Jedoch hat die plane Linse eben auch die Eigenschaft einer Lupe – der Scheinwerfer kann auch das Leuchtmittel abbilden und damit wird das bestrahlte Lichtbild inhomogen beleuchtet, da die Wendel stärkere und schwächere Lichtbereiche verursacht. Deshalb hat hierzulande der reine PCLinsenscheinwerfer an Beachtung verloren. Ähnlich wie mit dem Profilscheinwerfer eignet sich der PC-Linsenscheinwerfer hervorragen für eine plastische Darstellung. Eine Wiedergeburt könnte mit dem Einsatz von LEDs eintreten, die von sich aus mit ihrer Arrayflä- che homogeneres Licht ermöglichen als die Wendelform des Halogenleuchtmittels.
… als Pebble-Konvex
Der PPC oder ähnlich genannte Scheinwerfer versucht den Nachteil der Wendelabbildung des PC-Scheinwerfers zu minimieren. Er ist deutlich häufiger bei uns im Einsatz und kommt dem plankonvexen Scheinwerfer sehr nahe. Auch hier ist durch einen weiten Zoom-Bereich das Setzen einer Spitze gut möglich, wobei man zur Ausleuchtung großflächiger Ebenen dann doch lieber Fresnellereinsetzt. Kurz – der Pebble-konvexe Scheinwerfer erlaubt relativ hartes Licht mit einer Weichzeichnung, die man der Wendelabbildung durch die Linse schuldet.
… als Fresnel
Aufgrund der weichzeichnenden Eigenschaft der Fresnel-Linse ist die Stufenlinse wie vorhin beschrieben ein gesundes Mittelmaß zwischen hartem und weichem Licht. Ob als Gegenlicht, Führungslicht, Flächenlicht, die Stufenlinse macht immer eine gute Figur. Außer man möchte wirklich exakt Konturen gestalten, dann benö- tigt man doch wieder die PC und den Profiler, benötigt aber zum Einleuchten ungemein länger. Durch den meist üblichen großen Stellbereich des Abstrahlwinkels kann man mit der Fresnel-Linse im eng gezogenen Zustand auch schön eine Spitze setzen und sie als Führungslicht nutzen. Durch die hohe Lichtleistung im enggezogenen Zustand kann das Führungslicht dementsprechend auch einen kräftigen Schatten verursachen, der aber durch dieWeichzeichnung der Fresnel-Linse einen relativ weichen Saum aufweist, im Gegensatz z. B. zu dem Plankonvexen Scheinwerfer.
Fluter haben ein relativ hartes Licht und finden die größte Anwendung in der Beleuchtung von Flächen, wenn man einmal Sonderaufgaben ausnimmt, bei denen sie für Sonnenemulation undSchattenwurfspiele genutzt werden. Der Fluter soll möglichst energieeffizient alles Licht des Leuchtmittels nutzen, um etwas zu erhellen. So findet man den Fluter als Oberlicht, um senkrecht nach unten zu strahlen, oder als Beleuchtungskörper, um Rückwände und Dekorationen zu beleuchten.
Kann ein Fluter nicht frontal zum Beleuchten genutzt werden, sondern nur sehr nah an dem Objekt (dabei muss dann von unten nach oben geleuchtet werden oder von oben nach unten), dann benutzt man asymmetrische Fluter, deren Reflektor (oder Kollimatoren bei LED-Leuchtmitteln) zur senkrechten Richtung viel Licht abstrahlen und zur waagrechten Richtung wenig Licht. Damit kann auch von dieser ungünstigen Positionierung aus eine große Fläche gleichmäßig eingeleuchtet werden. Besitzt die Wand eine Struktur, ist der hart abstrahlende Fluter ideal, um dieser Struktur eine deutliche Zeichnung zu verleihen. Will man dagegen diese Struktur nicht hervorheben, muss man entweder mit Forstfolien arbeiten oder andere Scheinwerfer von anderen Positionen verwenden.
Wie bereits beschrieben zeichnet sich der Weichlichtstrahler durch seine große Leuchtfläche aus, die möglichst diffus –das heißt in alle Richtungen –von jeder Stelle der Fläche abstrahlt. Damit ist der Abstrahlwinkel extrem groß. Folglich ist die Lichtleistung auf die Entfernung sehr gering, sodass dieser Strahler meist sehr nah am Objekt positioniert werden muss.
Je mehr Fläche strahlt, ob jetzt durch einen geometrisch großen Strahler oder viele verteilte Strahler, umso besser kann das Objekt rundherum bestrahlt werden, natürlich in Abhängigkeit der Objektgröße zur Strahlfläche. Mit dem Weichstrahler werden die dem Führungslicht abgewandten Seiten der Flächen aufgehellt. Je stärker die Aufhellung, umso weniger Plastizität kann das Führungslicht leisten. Jedoch ist das Aufhelllicht zwingend notwendig, damit die Schlagschatten von Nase und Augenhöhlen verschwinden.
Unter HGL versteckt sich die Abkürzung HinterGrund-Leuchte, wobei damit gemeint ist, dass die Leuchte hinter einer Opera (einer diffusen, lichtdurchlässigen Folie) angeordnet ist, um diese zu bestrahlen. Damit leuchtet die Opera selber in weiß oder in jeder der gemischten Farben, je nachdem welches farbige Leuchtmittel hinzugezogen wird. Der Vorteil der Hinterleuchtung ist gegenüber einer aufscheinenden Bestrahlung, dass ein Akteur bis direkt an die Wand gehen kann, ohne dass eine Schattenbildung der einfärbenden Bestrahlung des Hintergrundes auftritt.
In der Regel sollen HGL-Leuchten möglichst breit abstrahlen und ein sehr weiches Licht liefern, damit der Abstand von Folie zur HGL möglichst klein sein kann und absolut keine Lichtsprünge bzw. Kanten zu sehen sind. Deshalb ist die klassische HGL meist mit Leuchtstofflampen als Leuchtmittel ausgestattet. So wie die LED als Retrofit oder Substitute die Leuchtstofflampe ersetzen soll, so sind auch HGL-Lampen mit LED-Leuchtmittel verfügbar. Zurzeit ist ein Wandel im Gang, bei dem man einzeln ansteuerbare LED-Matrixen als HGL einsetzt, um dynamisch Inhalte auf dem Hintergrund erzeugen zu können. Dann muss das Licht der einzelnen LED sich so überlappen, dass eine homogene Fläche entsteht, aber es darf auch nicht zu sehr überlappen, da sich sonst die Inhalte aufweichen.
NV steht für Niedervolt. Mit kleiner Spannung kann man das Filament enger gestalten. Damit hat man noch eher einen Punkt als Leuchtquelle, was für einen gerichteten Strahl über einen Parabolspiegel besser ge – eignet ist. Mit diesem engen Strahl kann man sehr hohe Lichtkonzentrationen bei einem sehr engen Abstrahlwinkel erzielen: Ideal, um auch auf größere Distanzen Objekte hervorzuheben und als Führungslicht. Durch die große Reflektorfläche wird jedoch ein weich absaufendes Licht er – reicht, sodass keine harten Schlagschatten entstehen.