Unter Set verstehen wir grundsätzlich das Bühnenbild. Im Zusammenhang mit dem Lichtstellpult wird der Begriff Setup verwendet, um das Lichtstellpult auf die für das Bühnenbild benötigten Scheinwerfer und Systemumgebung einzurichten.
Systemumgebung ist also das Netzwerk mit verschiedenen Bedienstellen und Havariesystemen, oder auch andere Show-typische Einstellungen wie Synchronisation via SMPTE, MIDI oder andere Geräte vorzunehmen. Aber konzentrieren wir uns zunächst auf das Elementare: das Einrichten der Scheinwerfer.
Der mit den Beleuchtungsproben erstellte Beleuchtungsplan beinhaltet je nach Größe der Produktion (und der durch die Menge folgenden Unübersichtlichkeit) mehr oder weniger Details über die verwendete Anzahl der Scheinwerfertypen, deren Adressen und das DMX-Universum auf dem sie angesteuert werden sollen. Oftmals ist in diesem Plan bereits auch eine Nummerierung an den Scheinwerfern vorgenommen worden, damit der Scheinwerfer einen eindeutigen „Namen“ erhält, mit dem man ihn später am Pult aufrufen kann. Wir verwenden hier den Begriff Scheinwerfer als Oberbegriff für alles was leuchtet, nebelt oder sonst wie vom Stellpult angesteuert werden soll.
Im Setup findet man oft einen eigenen Bereich, in dem es möglich ist, die an der Show beteiligten Scheinwerfer zu definieren. Meist erfolgt die Auswahl über Hersteller / Typ der Scheinwerfer und deren DMX-Ansteuermode. Die Auswahl kann sehr unterschiedlich komfortabel gestaltet sein. So ist z. B. eine Lösung, dass man aus einer Grafik, die einen Truck darstellt, per drag and drop die Scheinwerfer ausladen kann und sie symbolisch auf die Bühne stellt. Hat man also den Scheinwerfertyp, deren Anzahl und deren DMX-Mode bestimmt, dann folgt nun die Zuordnung der DMX-Startadresse.
Je nach DMX-Mode belegt der Scheinwerfer unterschiedlich viele DMX-Kreise. So ist es hilfreich, wenn das Pult den nächsten freien Adressplatz anzeigt. Beim Anlegen mehrerer Scheinwerfer werden diese automatisch nachfolgend adressiert. Da auch heute noch Scheinwerfer im Umlauf sind, deren DMX-Adresse mit DIP-Schaltern eingestellt wird, gibt es auch Lichtstellpulte, die bei der DMX-Adressvergabe auch symbolisch die Schalterposition der DIP-Switches entsprechend der zugewiesenen Adresse anzeigen.
Sind alle Scheinwerfer in der zum Pult gehörenden Bibliothek bzw. Library zu finden, ist das Anlegen weitgehend Routine. Nervenaufreibend dagegen ist, wenn auf der Baustelle unter Zeitdruck ein neuer Scheinwerfer, auch Fixture genannt, der nicht in der Pult-Library vorhanden ist, benötigt wird. Auch hier gibt es unterschiedliche Lösungsansätze:
Einmal kann man direkt am Pult einen neuen Scheinwerfer anlegen. Das ist oft unübersichtlich, da hierbei entweder Texteditoren genutzt werden oder bei kleinen Pulten nur die vorhandenen Bedienelemente zur Steuerung des Menüs genutzt werden können. Texteditoren sind sehr anfällig für kleine Flüchtigkeitsfehler wie Komma vergessen oder Buchstabenverdreher, und sie sind schlicht und ergreifend unübersichtlich – eigentlich nicht mehr zeitgemäß.
Das Anlegen kann von ganz einfach bis ultrakomplex erfolgen, je nachdem welche Funktionen über das Pult verfügbar gemacht werden sollen. Beim Anlegen neuer Scheinwerfer muss jedem Steuerkanal aus der Bedienungsanleitung des Scheinwerfers eine Funktion bzw. Funktionsgruppe am Lichtstellpult zugeordnet werden. So muss die Datei dem Scheinwerfertyp und Mode entsprechend alle Informationen aufweisen, damit das Pult mit seinen Stellrädern und Funktionen wie auch Effekten die Berechnungen für die Stellkreise richtig durchführen kann. Ein Fehler in dieser Datei kann die Arbeit mit diesem Scheinwerfertyp unmöglich machen.
Man kann alleine durch die Art und Weise, die beim Anlegen eines neuen Scheinwerfers ersichtlich wird, die Komplexität – im Sinne von Möglichkeiten –und die einfache Handhabung eines Lichtstellpults erkennen. So sollte es möglich sein, dass man z. B. einen DMX-Steuerkreis für mehrere Funktionen gleichzeitig aufteilen kann. Das bedeutet, dass der DMX-Steuerkreis 1 von 0–128 Dez. als Dimmer benutzt wird. Der Wertebereich 129–229 Dez. ist dagegen für verschiedene Strobefrequenzen vorzusehen, während der Wert 230–249 Dez. einen Rest auslöst und 250–255 Dez. keine Funktion aufruft. Alleine dieser eine Steuerkreis sollte dann in zwei verschiedene Encoder und zu einem Sondersteuerfeld für die Resetfunktion aufgeteilt werden. Dann ist dieser eine Steuerkanal im unteren Wertebereich als HTP zu definieren und im oberen Wertebereich als LTP. Diese Funktionsdichte auf nur einem DMX-Steuerkreis findet man bei preiswerten einfachen Scheinwerfern, bei denen man von vornherein weiß, dass man im Strobe nie dimmen will und eine niedrige Kreisanzahl gefordert wird – kurz: Disco.
Auf der anderen Seite sind Geräte auf dem Markt wie z.B. ein Typ von VL5, deren Dimmer extern, also getrennt von Pan und Tilt und Farbfunktionen des Scheinwerfers, gesteuert wird. Hier muss sich der Dimmerkreis unabhängig von den anderen Steuerkreisen auf eine x-beliebige Steueradresse, evtl. sogar auf ein anderes DMX-Universum, legen lassen, um den externen Dimmer ansteuern zu können. Denn beim eigentlichen Programmieren möchte man nur den VL5 anwählen und dimmen anstatt einen externen Dimmer anwählen zu müssen.
Aber damit ist noch nicht der Dimmerkreis in seinem Funktionsumfang beim Anlegen erschöpft. So sind heute nicht nur 8-Bit- und 16-Bit-Zuordnung gefragt, sondern bei Verwendung von Mediaservern, die framegenau aus einem Video ein Bild aufrufen wollen oder deren Farb- bzw. Effekte in großen Stellbereichen arbeiten, hat man bereits die 16 Bit breite Informationstiefe verlassen und betreibt sogar die 24 Bit Steuertiefe. Das nennt man dann nicht mehr Fine vom Fine Byte sondern Ultra Fine. So benötigen wir drei DMX-Kreise um 24 Bit zu steuern.
Nur haben wir auch schon gesehen, dass bei Pan/Tilt und 16-Bit-Auflösung das zweite Byte nicht zwingend das darauffolgende Byte der DMX-Werteserie ist. So kann z. B. Kreis 4 Pan MSB (Most signifikant Bit) sein, Tilt darauf Kreis 5 belegen, aber die Feinauflösung (LSB Low signifikant Bit) dagegen auf Adresse 16 und 17 beim Scheinwerfer angeordnet sein. Hat man nun den Steuerkreisen ihre Encoder bzw. Stellräder zugeordnet und noch die Funktionsgruppe definiert, die notwendig ist, um später bei einem Filteraufruf oder dem Speichern von Presets wie Farb Preset, Gobo-Preset, Beam-Preset oder Pan/Tilt-Preset durchzuführen, kann man noch die Details wie exakte Wertebereiche eingeben, so dass z. B. Gobo 1 zwischen 23 und 35 Dez. liegt. Führt man dies bei einer mittelprächtigen Lampe (immer noch ein Synonym für Scheinwerfer) für alle Farben und Gobos durch, braucht man am Abend keine Langeweile zu schieben – insbesondere wenn man den Gobos entsprechende Bitmaps zuordnet, damit das Pult dies auf seinem Bildschirm auch richtig anzeigen kann. Nun kann man sich vorstellen, welche Arbeit auf einen wartet, wenn man für die CMY- oder RGB-Farbmischung die entsprechenden Wertesätze heraussucht um die ähnlichen Farben der Lee, Rosco, Gam, Chrisjames oder sonstigen Farbfolienherstellern anzupassen. Klar, das wird keiner auf der Baustelle bringen. Dazu werden auch vermehrt Firmen beauftragt, die sich auf das Erstellen von Fixture Librarys spezialisiert haben. Diese werden dann von den Pult- oder Scheinwerferherstellern beauftragt, damit diese für das Fixture Library am Pult bereitstehen.
Damit wären wir schon bei der dritten Art, um neue Fixtures anzulegen: man kann das Fixture nicht mehr selber anlegen, sondern muss den Pulthersteller um ein Fixture bitten. Ist das Pult neu, ist das meist alles kein Problem. Kommt das Pult allerdings in ein gewisses Alter, so kann der Support zur Fixture-Erstellung vielleicht schon eingestellt worden sein und man kann nur mit den bereits angelegten Fixtures arbeiten.
Eine andere Art mit neuen Fixtures Gewinn abzuschöpfen, ist der Umstand, dass eine Firma ihre Fixtures nur für die aktuelle Software schreibt. Für die alte Version wird das Fixture dann nicht mehr angelegt. So ist man gezwungen, die neuste Software zu erwerben, um auch aktuelle Fixtures im Patch anlegen zu können. Deshalb sollte man sich vor Kauf eines Lichtstellsystems sehr ausführlich mit dem Anlegen neuer Fixtures beschäftigen.
Eine weitere Möglichkeit an Fixtures zu gelangen ist, das Internet, wo versierte User ihr generiertes Fixture anderen Nutzern zu Verfügung stellen. Hier können Foren und Sharenet-Plattformen sehr gute Informationsquellen sein. Komfortabel ist auch die Erstellung eines Fixtures mit einem dafür entwickelten Programm, wo man oft per Drag and Drop das Fixture anlegen kann und diese Datei über USB, Speicherkarte oder Netzwerk in die interne Bibliothek des Lichtstellpults überträgt. Jedes Pultsystem hat jedoch seine eigene Art und Weise wie so eine Fixture-Datei strukturiert ist und welche Informationen sich darin befinden. Dementsprechend muss die Software immer zum benötigten Pult passen. Denn unterstützt das Pult auch Visualisierung, dann müssen beim Patchen nicht nur die Position der Fixtures im 3D-Raum und die Rotation oder die evtl. beim PAR vorgehängte Farbfolie definiert werden, sondern auch noch die Zeiten, mit der eine bestimmte Geschwindigkeit der Bewegung benötigt wird, damit die simulierte Lichtshow auch bei bewegten Scheinwerfern möglichst reale Bildfolgen generieren kann. Denn ein Flipp am Computer ohne Zeitvorgabe ist innerhalb eines Bildframes durchgerechnet, benötigt aber aufgrund der realen Trägheit des Fixtures z. B. 1,6 Sekunden. Dies möchte man auch in der Simulation sehen, folglich müssen die Bewegungszeiten des Moving Lights gemessen und in die Fixture-Datei mit integriert werden.
Die Firma Carallon hat sich auf die Erstellung von Fixture Libraries spezialisiert und erstellt Libraries für z.B. MA, ETC, Martin …
Diese Adresszuweisung wird oft auch Adress-Patch genannt. Das Patchen selber kennen wir auch mit den Zusätzen Hotpatch oder Softpatch. Während man beim Hotpatch ein 230-V-Kabel vom Dimmerkreis zu einer Scheinwerferzuleitung zuordnet, dem Hotpatch wegen der zugeordneten Leistung, ist der Softpatch die Zuordnung von Pult-Steuerkreisen zu Dimmer-Steuerkreisen. Meist ist der Softpatch nicht als separate Funktion aufgeführt, sondern einfach der Adress-Patch, bei dem man die entsprechende Adresse ändert. Es gibt jedoch auch Pulte, bei denen man Scheinwerfer, insbesondere Dimmer, für ein Umadressieren vorbereiten kann. Dort werden dann Ersatzkreislisten angelegt, bei denen dann Steuerkreise Lastkreisen zugeordnet werden.
Ist eine Show programmiert und ein Fixture fällt aus, dann wird in der Regel ein Ersatzgerät dafür eingesetzt. Ist jedoch nur ein ähnliches Gerät verfügbar, welches evtl. sogar noch eine andere DMX-Zuordnung aufweist und darüber hinaus auch noch andere Funktionen als das ausgefallene Gerät beinhaltet, ist ein Pult hilfreich, das den Austausch mit einem typähnlichen Fixture erlaubt. Vorteil hierbei ist, dass bei Anwenden einer Austauschfunktion die Cues der Ausgangsshow unverändert bleiben und nicht nachkorrigiert werden müssen – auch wenn ein völlig anderer Fixture-Typ den Part eines Fixtures übernimmt. Hier kann der Patch die Funktion dem neuen Fixture weitgehend zuordnen. Natürlich kann ein Farbrad nicht die Farbe des vorigen CMY-Farbmischsystems wiedergeben, aber sollte z. B. die Farbe Gelb definiert worden sein, kann das Austauschgerät vom Pult den Befehl für das Farbrad Farbe Gelb erhalten. Meist muss beim Austausch der Geräte darauf geachtet werden, dass die Fixture-ID der des ausgetauschten Geräts entspricht, so dass das ausgetauschte Fixture von den Cues und Presets bei der das stillgelegte Fixture beteiligt war auch angesprochen wird. Eine Funktion, die nur wenige gute Pulte bereitstellen.
Eine Begrenzung der Parameteranzahl (Attribute) pro Scheinwerfer (Fixture) sollte in aktuellen Pulten nicht mehr stattfinden. Die Begrenzung der möglichen zu steuernden Fixture-Anzahl ist dagegen bei großen Pulten eine preispolitische Entscheidung, wobei bei kleinen Hardware-basierten Pulten dies durch die verwendete Anzahl von Stellreglern und Tasten oft definiert wird. Möchte man Dimmer, Nebelmaschine oder Rollenfarbwechsler anlegen, dann gibt es so viele verschiedene Hersteller, die oft die gleichen DMX-Belegungen aufweisen. Hier benötigt man eine Hersteller-unabhängige Datei, die oft unter dem Sammelbegriff „Generic“ zu finden ist, soweit dann meist Generic neben den anderen Herstellerfirmen im Alphabet eingeordnet wird.
Die Fixture-ID (also die Scheinwerfer-Identifikationsnummer), die man im Patch zuordnen kann, hat nicht nur die Aufgabe, bei Anwahl den Scheinwerfer schnell über das Zahlenfeld mit Eintippen bzw. mit der Nummer anzuwählen, sondern dient oft auch dazu, dass Effekte einer Scheinwerfergruppe in der Reihenfolge der IDs durchfahren werden. Oder eine Auffächerfunktion (Fan) richtet sich nach der Reihenfolge der IDs, wenn die Reihenfolge der Scheinwerfer-Anwahl beim Programmieren nicht mit protokolliert wird, um die Grundlage der Reihenfolgebildung zu sein. Ist die ID beim Lichtstellpult ausschlaggebend für die Effektbearbeitung, dann kann das bei Traditionshäusern, die evtl. definiert haben, dass alle Scheinwerfer mit gerader Zahl auf der rechten Seite zu finden sind und die mit ungerader auf der linken, oft mit Problemen behaftet sein. So ist es sinnvoll sich vorher Gedanken zu machen, in welcher Reihenfolge die IDs entsprechend der Scheinwerferposition bzw. -Anordnung vergeben werden oder welche Gruppen man damit bildet. So kann es sehr nützlich sein, z. B. die Dimmer von 101 starten zu lassen und die Rollenfarbwechsler mit 201. Die Rücksetzer starten mit 301 und die aus der Beleuchtungsbrücke mit 401.
Die Gestaltung alleine beim Patch kann viel beeinflussen: Nicht nur die Reihenfolge in Bezug auf Effekte und ID-Nummer, der Anwahlgewohnheit, Fixture 401 bis 500 und damit alle Dimmer der Beleuchterbrücke sofort im Zugriff zu haben, sondern gerade bei den LED-Farbrampen und -Bars deren einzelne Segmente oder Pixel separat anzusteuern sind. So kann man z. B. eine LED-Bar aus 20 RGB-Segmenten als ein einzelnes Fixture anlegen, das mit 60 Kreise gesteuert wird, oder man legt 20 Fixture à 3 Steuerkreise an Der Vorteil bei der zweiten Variante ist, dass man den Effektgenerator über die Farbe laufen lassen kann oder die Fan-Funktion schnell einen Farbverlauf kreiert, da das Pult die Funktion über 20 Fixtures anwenden kann, obwohl es sich nur um eine einzelne Bar handelt. Als einzelnes Fixture angelegt, kann man zwar jedes Pixel separat steuern, aber eine Fan-Funktion benötigt nun mal mehr als ein Fixture.
Wir haben bisher immer nur von DMX-Steuerkreise gesprochen. Dies gilt natürlich auch für andere Protokolle wie RDM oder Herstellerprotokolle, die auf Ethernet arbeiten. Das Prinzip ist erst einmal gleich, jedoch kann z. B. ein RDM-Gerät auch Rückmeldung liefern wie z. B. seine einmalige Gerätenummer, mit der das Gerät dann auch nachträglich adressiert, im Mode umgeschaltet oder seine ID erhalten kann.
Wenn man einen Scheinwerfer zum Einrichten anwählt, möchte man oft, dass er eine bestimmte Ausgangslage annimmt, von der aus man die weiteren Einstellungen für die zu bauende Lichtstimmung erstellen kann. Die Vorgeschichte des Scheinwerfers wie ein noch eingefahrenes Effektrad und eine zuvor eingestellte Movementspeed-Funktion soll dann nicht stören. Damit man also nicht bei Beginn der Lichtgestaltung erst einmal alle Funktionen des Scheinwerfers mit den Encoder-Rädern zurücksetzen muss, gibt es Funktionen wie z. B. Locate. Wird eine Locate-Funktion aufgerufen, wird bei allen angewählten Scheinwerfern jedes Attribut auf einen Ausgangswert gesetzt.
Neben dem Aufrufen der eben beschriebenen Ausgangssituation – in der der Scheinwerfer in einen definierten Zustand bewegt wird – gibt es noch einen anderen Aspekt: Da alle Attribute mit dem Locate-Befehl als zu speicherndes Attribut gekennzeichnet werden, erfolgt nun beim Speichern einer Cue kein Tracking, wie es normal bei einem Tracking-Pult ist, bei dem nur die Änderungen gespeichert werden. Jetzt werden alle Attribute auch gespeichert, so dass diese Scheinwerfer bei einem Cue-Aufruf genau in diese Ausgangstellung zurückkommen, egal welche vorige Einstellungen angelegen haben. Dies ist nicht der Fall, wenn man z. B. in der ersten Cue nur die Positionen abspeichert. Je nachdem welche Gobo und Farben gerade im Scheinwerfer eingestellt waren, bleiben diese Werte dann auch in der Positions-Cue unverändert. Man spricht bei einem Tracking-Pult auch von Erstellen einer Blockstimmung.
Die gegenteilige Funktion dazu ist Highlite, denn wenn durch Highlight ein Dimmer aufgezogen ist und ein Speicherbefehl erfolgt, dann wird die Cue ohne den Dimmerwert, der durch Highlite gesetzt wurde, gespeichert. Kurz: das durch Highlight veränderte Attribut erhält kein „Veränderungsflag“ zum Speichern des Attributs. Die Funktion Highlite (Abk. von High Light) wird einmal angewendet, um den angewählten Scheinwerfer unter mehreren zu identifizieren. Denn wenn Highlite gedrückt wird, soll der Dimmer aufgehen und der Scheinwerfer leuchten, so dass man ihn identifizieren kann. Zum anderen wird Highlite benutzt, um bei Presets oder Cues zu korrigieren.
In der Praxis heißt das: um einen Scheinwerfer zu positionieren oder Farbe zu wechseln, dessen Dimmerwert sich gerade z. B. auf 0 % befindet. Mit Highlite öffnet man den Dimmer und man kann die gewünschte Änderung sehen, ohne dass das Dimmerattribut, weil es verändert worden wäre, mit abgespeichert wird. Denn es kann vorkommen, dass man die Dimmerinformationen in einer anderen Cue-Liste oder als Manual Cue abgelegt hat. Kurz: unter Highlite-Wert wird definiert, welchen Wert ein Parameter annehmen soll, solange die Taste Highlite aktiv ist. Das Besondere daran ist, dass diese Wertänderung bei einem Speicherbefehl nicht berücksichtigt bzw. nicht gespeichert wird. Oftmals setzt man nicht nur den Dimmer auf einen hohen Wert bei der Highlite-Definition, sondern auch noch den Shutter, da dieser oft durch die Standby-Funktion auf null gesetzt wird.
Und was passiert, wenn man den Programmer löscht oder das Fixture abwählt bzw. aus dem Programmer „cleart“? Dann werden dem Fixture die Standby-Werte übermittelt. Auch hier kann man oftmals Default-Werte für den Fixture-Typ eingeben, wie z. B., dass der Dimmer den Wert 0 nehmen soll. Würde dieser Wert durch die Clear-Funktion nicht an das Fixture übermittelt, dann würde nach dem Programmer Clear immer noch Licht auf der Bühne leuchten, da ein Dimmer-Aus-Befehl dann erst von Hand erfolgen müsste. Meist werden alle Default-Werte durch die Dezimale 0 bis 255 eingegeben. Wird kein Wert eingegeben, dann ist diese Funktion ohne Einfluss auf das Attribut.
Von einem Dimmer erwartet man, dass er während einer drei Sekunden langen Überblendung kontinuierlich von einem zum anderen Wert übergeht und alle Zwischenschritte gleichlang annimmt. Bei einem Strobe erwartet man dagegen, dass die eingestellte Strobefrequenz entweder zu Beginn der Überblendung anliegt oder am Ende startet. Folglich muss der für Strobe zuständige Kanal nicht mehr linear überblenden, sondern soll anfangs zum Zielwert direkt hinspringen (Snap). Diese Definition im Patch nennt man oft Path. Beim Path wird definiert, ob sich bei einer Überblendung der Wertewechsel gemäß der eingestellten Zeit kontinuierlich ändert oder ob die Werte vom Ausgangwert zum Zielwert in 0 Sekunden springen. Dabei kann man den Zeitpunkt wählen, wann die Funktionen vom Ausgangspunkt zum Endpunkt springen soll, entweder zum Beginn der Überblendung oder zum Ende.
Aber auch das lineare Dimmen kann andere Formen annehmen. Dazu kann man Dimmerkurven auswählen oder gar selbst erstellen und dem Steuerkreis zuordnen. Zwar sind die Dimmerkurvenfunktionen auch bei vielen Dimmern vorhanden, aber gerade 1-Kanal-Dimmer verfügen nicht über diese Funktion und so ist man froh, wenn das Pult die Einstellung erlaubt. Man kann diese Funktion auch zweckentfremden, um z. B. ein Levelmeter mit dem Lichtstellpult zu erstellen. Große Pulte arbeiten bei ihrer Sound-to-Light-Funktion meist nur als Beatcounter, der dann Cue für Cue weitersteppt. Aber wie programmiert man ein VU-Meter? Dazu stuft man den am VU-Meter beteiligten Dimmern unterschiedliche Dimmerkuven mit einer Schaltschwelle zu.
Zum Beispiel 10 %, der nächste Kreis 20 % usw. Wird nun ein externes Signal eingespeist (sei es als DMX-Ausgang eines einfachen Pults mit Lichtorgelfunktion oder als 0-10 V Steuersignal) und damit proportional ein Submaster gesteuert, dann werden dementsprechend alle Kreise, die das VU-Meter darstellen sollen, angesteuert. Je nach Höhe des Signals beginnt jedoch zuerst der Dimmer mit der 10-%-Schwelle voll zu leuchten, dann der mit der 20 % usw. Das VU-Meter lebt.
Eine weitere besondere Funktion ist MIB (Move in Black). Dabei wird, sobald z. B. die Position (Pan/Tilt) verändert wird, der Dimmer für die Fahrstrecke auf 0 heruntergezogen. So wird gewährleistet, dass sich kein Licht quer durch das Szenenbild bewegt. Normalerweise müsste man eine solche Funktion durch viele Zwischen-Cues realisieren: Erst „Dimmer zu Cue“, dann „Bewegen Cue“ und dann „Dimmer auf Cue“ realisieren. Diese Zwischenschritte übernimmt bei MIB das Pult von selbst.
Genau wie MIB auch von einigen Scheinwerfern selbst bereitgestellt wird, ist die Funktion Invertieren von Pan und Tilt am Scheinwerfer selbst einzustellen. Dabei wird eine Drehung zum rechten Anschlag einmal bei dem Steuerwert 255 erfolgen oder beim Steuerwert 0. Dies ist z. B. sinnvoll, wenn man eine Reihe von Scans symmetrisch auf der rechten Bühnenseite aufgereiht hat und eine weitere Reihe auf der linken Bühnenseite. Bewegt man Tilt, so bewegen sich die Lichtkreise bei allen Scans entweder zur Bühnenmitte oder von der Bühnenmitte weg. Dreht man aber am Pan, so bewegen sich die Lichtkreise der linken Scans zum Zuschauer hin, während die Lichtkreise der rechten Scans sich vom Zuschauer wegbewegen, bzw. auch umgekehrt. Wenn man nun bei den Scans auf einer Seite den Pan invertiert, so bewegen sich alle Scans bei Bewegung des Pan-Scrollrades in die gleiche Richtung obwohl die Hälfte der Scans spiegelbildlich aufgehängt wurden. Dies erleichtert die Einrichtarbeit. Damit man nach dem Aufhängen der Scheinwerfer nicht noch mal zu jedem Scheinwerfer hin muss, kann der Operator dies direkt vom Pult aus erledigen, wenn dieses eine solche Funktion unterstützt.